2017  |  Sonstige  |  EBP-ID: 22210

Die Anwendung von Ability Skill and Task Training (ASTT®) bei Kindern mit unilateral-spastischer Zerebralparese zur Förderung des Erwerbs alltagsorientierter bimanueller Aktivitäten – eine Therapiemethode in der pädiatrischen Ergotherapie

Oswald A, Fridrich A, Mosgöller W. Die Anwendung von Ability Skill and Task Training (ASTT®) bei Kindern mit unilateral-spastischer Cerebralparese zur Förderung des Erwerbs alltagsorientierter bimanueller Aktivitäten – eine Therapiemethode in der pädiatrischen Ergotherapie. ergoscience 2017; 12(2): 56-64. doi.org/10.2443/skv-s-2017-54020170202.

Abstract

Einleitung

Kinder und Jugendliche mit unilateral-spastischer Cerebralparese (US-CP) können aufgrund einer sensomotorischen Störung von Haltung und Bewegung einhergehend mit Spastizität verschiedene Hand- und Armbewegungen nur eingeschränkt ausführen. Davon sind besonders bimanuelle Tätigkeiten im Bereich selbstständiger Versorgung betroffen, wie Schuhbänder knoten, Essen mit Besteck beim Umgang mit der Schere, dem Stift oder dem Lineal. Die klientenzentrierte fokusorientierte Therapiemethode ASTT® wurde für ambulante und stationäre Settings entwickelt mit Blick auf alltagsorientierte Betätigung. Wir untersuchten, ob durch zehn ambulant durchgeführte ASTT®-Therapieeinheiten der effektive Einsatz der betroffenen Hand und des betroffenen Armes bei bimanuellen Aktivitäten nachhaltig erlernt werden kann und realisierten dazu eine multizentrische Pilotstudie.

Methode

16 Studienteilnehmer wurden mit ASTT® behandelt und zu Behandlungsbeginn, nach drei Monaten zu Behandlungsende und nach weiteren drei Monaten Nachbeobachtung getestet. Die interventionsbedingten Änderungen wurden mit standardisierten Tests erhoben (AHA, COPM, MAS, Neutral-Null-Methode, ROM). Die Testergebnisse zu den drei Messzeitpunkten wurden statistisch verglichen.

Ergebnisse

AHA und COPM zeigten signifikante Veränderungen (p < 0,001) während der Therapiephase, die auch nach drei Monaten Nachbeobachtungsphase klinisch relevant erhalten blieben. Bewertungen mit der Modifizierten Ashworth Scale und der Neutral-Null-Methode änderten sich kaum bis überhaupt nicht.

Schlussfolgerung

Nach 10 ambulanten ASTT®-Therapieeinheiten zeigte sich eine klinisch relevante verbesserte Verwendung und Performanz der betroffenen Hand und des betroffenen Armes bei bimanuellen Aktivitäten. Muskeltonus und Gelenkbeweglichkeit blieben unverändert. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass ASTT® eine ambulant durchführbare Behandlungsoption für die Therapie von Kindern und Jugendlichen mit US-CP ist.

Hinweis

Verwendung des Abstracts mit freundlicher Genehmigung des Schulz-Kirchner Verlags. Der Volltext kann über https://www.skvshop.de/de/ bezogen werden (genaue Literaturangabe s. o.).

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Hinweis zu den Fachbegriffen

Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.

Keywords

Keyword 1: Kinder und Jugendliche

Keyword 2: modifizierte Ashworth-Skala (MAS)

Keyword 3: ASTT® (Ability Skill and Task Training)

Weitere: aktives Bewegungsausmaß, Aktivitäten der oberen Extremität, Assisting Hand Assessment (AHA), ASTT® (Ability Skill and Task Training), Betätigungsperformanz, Bewegungsausmaß, Bimanuelle Performanz, Canadian Occupational Performance Measure, ergotherapeutische Interventionen, Ergotherapie, erworbene Hirnschädigung, frühkindliche Hirnschädigung, Funktionen der oberen Extremität, Grundschulalter / Grundschulkinder, Hirnschädigung/-verletzung, Kinder, Kindergartenalter / Kindergartenkinder, Kinder und Jugendliche, modifizierte Ashworth-Skala (MAS), Muskeltonus, Neutral-Null-Methode, passives Bewegungsausmaß, Rehabilitation der oberen Extremität, Schulalter / Schulkinder, Spastizität, Vorher-/Nachher-Design, Vorschulkinder, Zerebralparese, Zielerreichung

Filter

Diagnose(n)/Symptomatik

Neurologische Erkrankungen
  • Hirnschädigungen (z.B. Schlaganfall, Entzündliche Erkrankungen, Zerebralparese)

Altersgruppe(n)

  • Kinder und Jugendliche

Zielgruppe(n)

  • Patient:innen/Klient:innen

Interventionen

Spezifische Aktivitäten (Training von Betätigungsfertigkeiten, Restitution)
  • Berufsbezogenes Training/Arbeitstherapie/Training schulischer Fertigkeiten
  • Training persönlicher ADL (z.B. Anziehtraining, Lagerung und Transfer, LiN)
  • Training instrumenteller ADL (z.B. Haushalts-, Schreibtraining, AOT)
  • Training im Bereich Spiel, Freizeit, Erholung (z.B. Entspannung, Feldenkrais)
  • (Senso-)Motorisches Training und Therapie, Motorische Rehabilitation

Berufsgruppe(n)

  • Ergotherapie beteiligt
DVE-Studienzusammenfassung erstellt von: © Sabine George und © Helga Ney-Wildenhahn, 2020