2020  |  Sonstige  |  EBP-ID: 22470

Ab welchem Schwellenwert verbessert ein Training der oberen Extremität bei Kindern mit Zerebralparese die Funktion? Ein systematischer Review

Jackman M, Lannin N, Galea C et al. What is the threshold dose of upper limb training for children with cerebral palsy to improve function? A systematic review. Australian Occupational Therapy Journal 2020: e-pub ahead of print 2020/04/29; doi: 10.1111/1440-1630.12666.

Ziele der Arbeit

Der Review sollte 5 Fragen zur Therapie der oberen Extremität bei Kindern mit Zerebralparese beantworten (s. u.). Untersucht wurden Interventionen auf der Ebene der Aktivitäten (nach ICF [Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation WHO]). Ausgeschlossen wurden Bottom up-Interventionen auf der Ebene von Körperfunktionen und -strukturen (z. B. Stretching/Dehnen, Lagerung, Handling und Schienenversorgung).

Forschungsfrage/Endpunkte/Hypothesen


1. Welche Interventionen sind am effektivsten für Verbesserungen der motorischen Fähigkeiten der oberen Extremität und zur Erreichung individueller Ziele?
a) Zielgerichtete Interventionen (engl.: goal-directed interventions): Interventionen mit vorher von den Kindern oder deren Eltern/Bezugspersonen festgelegten Zielen und aufgabenspezifischem Üben ganzer Aufgaben im Zusammenhang mit diesen Zielen. Auch Veränderungen der Umwelt zur Verbesserung der Aufgabenausführung können Bestandteil sein (Interventionen: Goal Directed Training, CO-OP [Cognitive Orientation to Occupational Performance], GAME [Goals Activity Motor Enrichment])
b) funktionale Interventionen, teilweise mit Bezug zu Bestandteilen von Aufgaben (engl.: functional and part-task interventions): Hier werden die Ziele entweder vom Kind oder von der Therapeutin gesetzt. Das Training erfolgt nicht ausschließlich in Bezug auf individuelle Ziele. Bestandteile der Intervention können sein: aufgabenspezifisches Üben, Üben von Aufgabenteilen und Training von Bewegungen, die zur Erreichung individueller Ziele nicht unbedingt notwendig sein müssen (z. B. Handgelenksextension, Pinzettengriff) (Interventionen: CIMT [Constraint Induced Movement Therapy], bimanuelle Therapie, HABIT-ILE).
c) nicht-funktionale Interventionen (engl.: non-functional interventions): Auch hier werden die Ziele entweder vom Kind oder von der Therapeutin gesetzt. Das Training individueller Ziele bildet nicht den Schwerpunkt der Intervention. Die Intervention zielt darauf ab, Bewegungen zu verbessern. Sie ist nicht aufgabenspezifisch (Interventionen: Krafttraining, Computerspiele, gerätegestützte Therapie).

2. Lässt sich bestimmen, wie viel Training der oberen Extremität mindestens erforderlich ist, um die motorischen Fähigkeiten und die individuelle Zielerreichung zu verbessern?

3. Kann häusliches Eigentraining die persönlich durch Therapeuten erbrachte Therapie („face to face“) ergänzen, um die benötigte Trainingsdosis zu erreichen?

4. Ist ein intensives Therapieintervall (≥ 3x/Woche) effektiver als Training in einer geringeren Intensität?

5. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Lebensalter und notwendiger Dosis?

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Hinweis zu den Fachbegriffen

Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.

Keywords

Keyword 1: Kinder und Jugendliche

Keyword 2: Zerebralparese

Keyword 3: Rehabilitation der oberen Extremität

Weitere: Aktivitäten der oberen Extremität, Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL/ATL), Aktivitäten (ICF), Aktivitäten und Teilhabe (ICF), Assisting Hand Assessment (AHA), aufgabenorientierter Ansatz, aufgabenorientiertes gerätegestütztes Training, aufgabenorientiertes Training, aufgabenspezifisches Training, Behandlungsintensität, Betätigungsperformanz, Canadian Occupational Performance Measure, Cognitive Orientation to daily Occupational Performance (CO-OP), computergestützte Intervention, Computerspiele, Constraint-Induced Movement Therapie (CIMT), Eigentraining/Eigenübungsprogramm, Eigentraining/Eigenübungsprogramm, zuhause durchgeführt, ergotherapeutische Interventionen, Ergotherapie, erworbene Hirnschädigung, frühkindliche Hirnschädigung, Funktionen der oberen Extremität, gerätegestützte Therapie, Hand-Arm Intensive Bimanual Therapy (HABIT), Hirnschädigung/-verletzung, interdisziplinär, Jugendliche, Kinder, Kinder und Jugendliche, Krafttraining, Metaanalyse, motorische Einschränkungen/Schädigungen, motorische Fähigkeiten, motorische Fertigkeiten, motorische Funktionen, motorische Performanz, motorisches Training, multidisziplinär, neuronale Plastizität, Neuropädiatrie, Pädiatrie, pädiatrische Rehabilitation, Rehabilitation der oberen Extremität, systematischer Review, Zerebralparese, zielorientiert

Filter

Diagnose(n)/Symptomatik

Neurologische Erkrankungen
  • Hirnschädigungen (z.B. Schlaganfall, Entzündliche Erkrankungen, Zerebralparese)

Altersgruppe(n)

  • Kinder und Jugendliche

Zielgruppe(n)

  • Patient:innen/Klient:innen

Interventionen

Spezifische Aktivitäten (Training von Betätigungsfertigkeiten, Restitution)
  • (Senso-)Motorisches Training und Therapie, Motorische Rehabilitation

Berufsgruppe(n)

  • Ergotherapie beteiligt