2011  |  RCT/CCT  |  EBP-ID: 21343

„Therapeutisches Klettern“ verbessert die Grafomotorik? Auswirkungen des therapeutischen Kletterns auf die grafomotorische Kompetenz von Kindern im Alter zwischen 5 und 12 Jahren

Fridrich AS. „Therapeutisches Klettern“ verbessert die Grafomotorik? Auswirkungen des therapeutischen Kletterns auf die grafomotorische Kompetenz von Kindern im Alter zwischen 5 und 12 Jahren. ergoscience 2011; 6(1): 2-11. doi.org/10.2443/skv-s-2011-54020110102.

Abstract

Einleitung

Seit neun Jahren wird Therapeutisches Klettern (im Folgenden auch: Klettertherapie) als Gruppentherapie für Kinder in Oberösterreich angeboten. Unterschiedliche Berufsgruppen nutzen das therapeutische Angebot für ihre Klienten. Anhand des Occupational Performance Model Australia (OPMA) wurde die ergotherapeutische Relevanz herausgearbeitet. Die wissenschaftliche Forschung und Nutzung des Kletterns sind noch im Anfangsstadium in der Ergotherapie.

Methode

Diese Pilotstudie beruht auf einem Messwiederholungsdesign (A B A A) mit einer Kontrollgruppe, wobei die Datengewinnung bezogen auf 28 Probanden anhand einer quantitativen Methode der Datengewinnung erfolgte. Für die Datensammlung wurde der Movement ABC-2, die Graphomotorische Testbatterie und der Mannzeichentest verwendet.

Ergebnisse

Die Ergebnisse einer zweifaktoriellen Varianzanalyse zeigen einen Haupteffekt zwischen der Vor- und Nachmessung sowie einen Interaktionseffekt zwischen dem Gruppenprodukt der 1. und 2. Messung bei der Graphomotorischen Testbatterie. Die sogenannten „Kletterkinder“ verfügen somit über eine signifikant verbesserte Grafomotorik im Vergleich zu der Kontrollgruppe in der 2. Messung. Die Testergebnisse der 3. Messung nach 3 Monaten zeigen die Nachhaltigkeit der Klettertherapie. Fertigkeiten im Bereich der Grafomotorik, die durch die Therapie erworben wurden, konnten im Alltag gefestigt bzw. weiterentwickelt werden.

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse der Pilotstudie „Therapeutisches Klettern“ können für diese kleine Stichprobe eine signifikante Verbesserung der grafomotorischen Kompetenz nachweisen. Grafomotorik ist ein wichtiger Baustein der Schulreife in Österreich. Das Therapeutische Klettern könnte daher eine zusätzliche Bereicherung für das ergotherapeutische Angebot der Behandlung von grafomotorischen Problemen darstellen.

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Hinweis zu den Fachbegriffen

Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.

Keywords

Keyword 1: Kinder

Keyword 2: Schreiben (handschriftlich)

Keyword 3: therapeutisches Klettern

Weitere: Grafomotorik, Grafomotorische Testbatterie, Grundschulalter/Grundschulkinder, Gruppentherapie, Kinder, Kindergartenkinder, Kinder und Jugendliche, Mannzeichentest, Movement Assessment Battery for Children (M-ABC-2), Occupational Performance Model Australia (OPMA), Schreiben, Schreiben (handschriftlich), therapeutisches Klettern, Vorschulkinder

Filter

Diagnose(n)/Symptomatik

Sonstige
  • Frühgeborene, Neugeborene mit (potenziellen) Schädigungen
  • Entwicklungsverzögerung/-störung (inkl. Teilleistungsstörungen, Autismus)
  • Seh-/Hörstörung, andere Wahrnehmungsstörungen
  • Andere (drohende) Beeinträchtigungen von Gesundheit, Teilhabe und/oder Lebensqualität

Altersgruppe(n)

  • Kinder und Jugendliche

Zielgruppe(n)

  • Patient:innen/Klient:innen

Interventionen

Spezifische Aktivitäten (Training von Betätigungsfertigkeiten, Restitution)
  • Berufsbezogenes Training/Arbeitstherapie/Training schulischer Fertigkeiten
  • Training persönlicher ADL (z.B. Anziehtraining, Lagerung und Transfer, LiN)
  • (Senso-)Motorisches Training und Therapie, Motorische Rehabilitation
  • Entwicklungsbezogene Ansätze (z.B. Frostig, Montessori, Psychomotorik)
  • Sonstige (z.B. Aktivitätsgruppen, Virtuelle Realität, digitale Angebote)
Sonstige Interventionen
  • Psychosoziale Therapien

Berufsgruppe(n)

  • Ergotherapie beteiligt