Arbeit ist von höchster individueller und gesellschaftlicher Relevanz. Ein zentrales Postulat der Ergotherapie ist, dass Arbeit einen essentiellen Beitrag zur Alltagsstrukturierung und Persönlichkeitsentfaltung leistet. Menschen mit substanzbezogenen Störungen zeigen häufig eine verminderte Arbeitsfähigkeit und Partizipation an Arbeit. Der systematische Review erhebt den aktuellen Forschungsstand zur Effektivität arbeitstherapeutischer Maßnahmen bei substanzbezogenen Störungen.
Die systematische Recherche erfolgte in den Datenbanken MEDLINE, PSYNDEX, CINAHL® und Web of Science®. Einbezogen wurden kontrollierte (CCTs), nicht kontrollierte (CTs) und randomisiert kontrollierte (RCTs) klinische Studien. Die Studienqualität wurde nach den Kriterien der PEDro-Skala und der McMaster-Universität zur kritischen Besprechung quantitativer Studien bewertet.
Es wurden drei RCTs, ein CCT und ein CT identifiziert. Zwei der fünf Studien beschrieben signifikante Verbesserungen der beruflichen Integration. Die Qualitätsbewertung zeigte methodische Defizite aller Studien. Insgesamt wurde eine heterogene Effektivität von Maßnahmen zur beruflichen Rehabilitation festgestellt.
Ein eindeutiger Effektivitätsnachweis arbeitstherapeutischer Maßnahmen wurde nicht erbracht. Es besteht Bedarf an randomisiert kontrollierten Studien, welche die methodischen Defizite der dargestellten Studien überwinden. Die Beteiligung von Ergotherapeuten an Forschungsarbeiten ist erstrebenswert.
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Weitere: Abhängigkeitssyndrom/Sucht, Arbeitstherapie, berufliche Rehabilitation, Erwerbstätigkeit, medizinisch-berufliche Orientierung, medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation