Die folgende nutzerfreundliche Studienzusammenfassung von Jana Hinnenkamp und Laura Kolkmann ist unter dem Titel „Studienzusammenfassung: Sport als Freizeitbetätigung in der ergotherapeutischen Literatur – Ein Scoping Review“ in der Zeitschrift ergoscience (ergoscience 2022; 12(2): 80-81; doi: 10.2443/skv-s-2022-54020220206) veröffentlicht und wurde dem DVE freundlicherweise vom Schulz-Kirchner Verlag für die EBP-Datenbank zur Verfügung gestellt. Zum Einstellen in die Datenbank musste der DVE redaktionelle Änderungen vornehmen. Die Original-Studienzusammenfassung, wie sie in der ergoscience erschienen ist, können Sie über https://www.skvshop.de/de/ beziehen.
Aus verschiedenen systematischen Übersichtsarbeiten kann abgeleitet werden, dass sich durch die Ausführung von Sport weitreichende gesundheitliche Vorteile ergeben. Hierzu gehören beispielsweise die Verbesserung der kardiorespiratorischen Fitness (Brinkley et al., 2017; Oja et al., 2015) sowie der kardiovaskulären Funktion (Oja et al., 2015). Darüber hinaus kann Sport zu einem verbesserten Selbstwertgefühl führen, ist mit sozialen Interaktionen verbunden, reduziert depressive Symptome (Eime et al., 2013) und hat einen positiven Einfluss auf die Wahrnehmung von Gesundheit (Brinkley et al., 2017). Die Teilhabe an Sport ist somit wichtig für die Förderung der körperlichen, geistigen und sozialen Gesundheit sowie des Wohlbefindens und kann von Ergotherapeut:innen genutzt werden, um diese positiven Effekte gezielt bei Klient:innen zu fördern. Nach dem Occupational Therapy Practice Framework (OTPF) gehört Sport zu dem Performanzbereich Freizeit, der als „eine nicht obligatorische Aktivität, die intrinsisch motiviert ist und während frei verfügbarer Zeit ausgeübt wird“ (Parham & Fazio, 1997, S. 250) definiert wird (AOTA, 2014). Sport umfasst insbesondere (1) Klientenfaktoren, einschließlich Propriozeption und Muskelfunktionen (z. B. Hand-Auge-Koordination); (2) Performanzfertigkeiten und -muster (z. B. Greifen eines Golfschlägers, Laufen); und (3) ein komplexes Umfeld, das physische, soziale, institutionelle und kulturelle Aspekte integriert, in denen Rollen und Routinen vorhanden sein können (z. B. jeden Sonntag Sport treiben). Für verschiedene Bevölkerungsgruppen kann aus den Ergebnissen der vorhandenen Studien abgeleitet werden, dass die Teilhabe am Sport ein relevantes therapeutisches Element für die ergotherapeutische Praxis ist. Jedoch gibt es bislang nur wenige Studien, die den Nutzen von Sport speziell für die ergotherapeutische Praxis untersucht haben. Daher ist es für die Ergotherapie von großer Bedeutung, den Forschungsstand zum Thema Sport als Freizeitbetätigung in der ergotherapeutischen Praxis zu untersuchen um mögliche Wissenslücken festzustellen.
Die vorliegende Studie geht folgender Frage nach: „Wie sind der Umfang, die Bandbreite und die Eigenschaften der ergotherapeutischen Peer-Review-Literatur, die Sport als Freizeitbetätigung untersucht?“ Angesichts des breiten Fokus dieser Forschungsfrage haben sich die Autor:innen der vorliegenden Studie für die Durchführung eines Scoping Reviews entschieden, weil dieses Vorgehen die Erfassung eines vielfältigen Spektrums an Literatur ermöglicht (Armstrong et al., 2011).
Für das Scoping Review wurde der Begriff „Sport“ definiert als jede „Aktivität, die körperliche Anstrengung und Geschicklichkeit beinhaltet, bei der eine Einzelperson oder ein Team zur Unterhaltung gegen eine andere oder andere antritt“ (Lexico Dictionaries, 2020), wie z. B. Basketball oder Fußball. Die Liste der zugeordneten Sportarten wurde einer australischen Umfrage zur Teilnahme an Sport und körperlichen Aktivitäten (AusPlay, 2017) entnommen. Sportliche Betätigungen, die nicht dieser Definition entsprechen, wie z. B. Joggen oder Walken, wurden für die Untersuchung ausgeschlossen.
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Keyword 1: Sport
Keyword 2: mehrere Diagnosen
Keyword 3: Ergotherapie
Weitere: Amputation, Brustkrebs/Mammakarzinom, Depression, depressive Episode/Depression, Empfehlungen für den Freizeitbereich, ergotherapeutische Interventionen, Ergotherapie, Erholung / Freizeit, Freizeitaktivitäten, Kriegsveteranen, mentale Gesundheit, Missbrauch, Onkologie, Orthopädie/Traumatologie, Posttraumatische Belastungsstörung, Psychiatrie/Psychosomatik/Sucht, psychische Gesundheit, psychisches Wohlergehen, Rückenmarksverletzung/Querschnitt, Scoping Review, sexueller Missbrauch, Sport