Die folgende nutzerfreundliche Studienzusammenfassung von Almut Späth ist unter dem Titel „Eine systematische Auswertung von arbeits- und bildungsbezogenen ergotherapeutischen Interventionen für Erwachsene mit schweren psychischen Erkrankungen“ in der Zeitschrift ergoscience (ergoscience 2011; 6(4): 169–70) veröffentlicht und wurde dem DVE freundlicherweise vom Schulz-Kirchner Verlag für die EBP-Datenbank zur Verfügung gestellt. Die kritische Beurteilung mittels PRISMA erfolgte durch den DVE. Zum Einstellen in die Datenbank musste der DVE redaktionelle Änderungen vornehmen. Die Original-Studienzusammenfassung, wie sie in der ergoscience erschienen ist, können Sie über https://www.skvshop.de/de/ beziehen.
Entsprechend Statistiken der WHO gehören psychische Erkrankungen zu den weltweit häufigsten Gründen für Krankheit und Behinderung und betreffen im Laufe des Lebens eine von vier Personen [1]. Unter Menschen mit psychischen Einschränkungen ist die Arbeitslosenquote deutlich höher als bei Menschen mit anderen Erkrankungen (in den USA arbeiten nur 48 % der psychisch Kranken, verglichen mit 75 % der Menschen mit anderen Einschränkungen [2]). Studien zeigen, dass sich Arbeit positiv auf sowohl Selbstverantwortung, Selbstwertgefühl und Identität [3], als auch auf die allgemeine Gesundheit und auf die Qualität der Handlungsausführung [4] auswirken kann. Allerdings ist der Zusammenhang zwischen Betätigung und gesundheitsbezogener Lebensqualität noch größer, wenn man nicht nur vom Bereich erwerbsbezogener Arbeit, sondern allgemein von Betätigungszufriedenheit ausgeht [5]. Ergotherapie hat eine lange Geschichte der Wertschätzung von Betätigung insgesamt und im Speziellen der Wertschätzung von produktiver Tätigkeit (Arbeit) – auch bei der Behandlung von Klienten mit psychischen Erkrankungen. Ergotherapeutische Interventionen können in den Bereichen Arbeitstherapie oder arbeitsunterstützender Therapie (AUT) erfolgen, wobei die AUT Klienten während ihrer Tätigkeit an einem Arbeitsplatz in der freien Wirtschaft unterstützt. AUT wird hier gelegentlich in Kombination mit anderen Interventionen wie Sozialkompetenztraining oder kognitiven Trainingsansätzen angeboten [6]. Auch Programme zur Unterstützung in den Bereichen Bildung, Freiwilligenarbeit und Kindererziehung können Inhalt einer ergotherapeutischen Intervention sein.
Die Studie untersucht, welche ergotherapeutischen Interventionen sich positiv auf die Verbesserung der Ausführung und Erhaltung von Teilhabe (Partizipation) bei bezahlter und unbezahlter Arbeit (ehrenamtliche Tätigkeit, Haushaltsführung und Kinderbetreuung) und Ausbildung von Menschen mit einer schweren psychischen Erkrankung auswirken.
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Keyword 1: schwere psychische Erkrankung
Keyword 2: schwere psychische Erkrankung
Keyword 3: ergotherapeutische Interventionen
Weitere: Aktivitäten und Teilhabe (ICF), aktivitätsbasierte Intervention, ambulant, ambulant/stationär, andere Intervention, Anpassung von Aktivitäten, Arbeit, Arbeit / Beruf, arbeitsbezogene Intervention, betätigungsbasiert, bezahlte/unbezahlte Arbeit, bipolare affektive Störung, Bridge Program, Dauer der Erwerbstätigkeit, Depression, Ehrenamt/bürgerschaftliches Engagement/Freiwilligenarbeit, Einzeltherapie, Eltern, Elternberatung/Elternarbeit, Elterntraining, Elterntraining (Gruppe), Erfolg bei der Suche nach einem Arbeitsplatz, ergotherapeutische Interventionen, Ergotherapie, Erwachsene, Fertigkeiten entwickeln, Fertigkeitentraining, Gruppentherapie, Individual Placement and Support (IPS), Interventionen mit Fokus auf Performanzfertigkeiten, junge Erwachsene, Kochtraining/Küchentraining, kognitives Training, Kompensation, Major Depression, Partizipation / Teilhabe (ICF), Performanzfertigkeiten, personbezogene Faktoren (ICF), Produktivität, Psychiatrie/Psychosomatik/Sucht, psychische Erkrankung, Ressourcen-Management, schizoaffektive Erkrankung, Schizophrenie, schwere psychische Erkrankung, soziales Fertigkeitentraining, Standardversorgung, stationär, systematischer Review, Training von instrumentellen Aktivitäten des täglichen Lebens, Umweltanpassung, Unterstützte (Aus-)bildung/Supported Education (SEd), Unterstützte Beschäftigung/Supported Employment, Ziele setzen