Das Auftreten von Schulterschmerz nach erlittenem Schlaganfall ist eine häufige Komplikation, die die motorische Erholung, Aktivität und die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigt. Ziel: Die Arbeit untersuchte die Frage nach der Evidenz physiotherapeutischer Maßnahmen zur Prävention und Behandlung von Schulterschmerz in der Schlaganfallrehabilitation.
Die Literatursuche in den medizinischen Datenbanken Medline, Cochrane und PEDro erzielte 1 Metaanalyse, 6 Reviews, 8 RCT und 1 CT.
Nur 1 von 7 Methoden zur Schmerzbewertung wies bei Schlaganfallpatienten die nötige Reliabilität und Validität auf. Studien zu funktioneller Elektrostimulation und transkutaner elektrischer Nervenstimulation ergaben widersprüchliche Ergebnisse bezüglich der Schmerzbehandlung im Gegensatz evidenzbasierten Effekten bei intramuskulärer Elektrostimulation. Einzelne Tapetechniken erzielten eine erfolgreiche Prävention von Schulterschmerz. Apparatives Durchbewegen zeigte eine Tendenz zur Schmerzreduktion, Dehnungslagerung erzielte keine Schmerzlinderung. Zu weiteren Behandlungsansätzen kann bisher keine evidenzbasierte Aussage getroffen werden.
Elektrotherapie, Tapen der Schulter und endgradiges passives Bewegen scheinen wirkungsvolle Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten von Schulterschmerz zu sein. Zu Bestätigung dieser Aussage sind weitere, qualitativ hochwertige Studien und Untersuchungen notwendig, die die Reliabilität und Validität von Messmethoden für Schmerz an Schlaganfallpatienten nachweisen.
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Keyword 1: Schlaganfall
Keyword 2: Hemiplegie
Keyword 3: unterschiedliche Interventionen
Weitere: Elektrostimulation (ES), Neurologie, neurologische Erkrankung, neurologische Rehabilitation, Prävention, Schlaganfall, Schlaganfallrehabilitation, Schmerzen, Schmerzmanagement, Schmerzreduktion, Schulter, Schulterschmerzen, Sekundärprävention, systematischer Review, Taping