KERNAUSSAGEN: – Bei Rehabilitation und Langzeitbetreuung von Schlaganfallpatienten ist zur Wiederherstellung von Funktionen, Aktivitäten und Teilhabe hochfrequentes, aufgabenspezifisches und stimulierendes Training über zumindest einen gewissen Zeitraum nötig. Dies kann pharmakologisch dopaminerg und/oder serotonerg unterstützt werden. – Wie für Diagnostik und Akuttherapie gibt es auch für viele rehabilitative Bereiche Leitlinien. Dies gilt für Arm-/Handfunktion, Stehen und Gehen, Management von Spastik und Schmerz, Ernährung/Schlucken, kommunikative und kognitive Beeinträchtigungen. Zumeist werden Kombinationen aus herkömmlichen und neuen Behandlungsverfahren in Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie/Sprachtherapie und Neuropsychologie empfohlen. Allerdings stehen diese bisher meist nur im Rahmen von stationären oder (ganztägig-)ambulanten Rehabilitationsmaßnahmen zur Verfügung. – Depression und Angst sind häufig psychische Komorbiditäten. Sie nehmen im Langzeitverlauf eher zu und beeinflussen negativ Mortalität, Alltagskompetenz und Lebensqualität. Frühzeitiges Erkennen und multimodales Behandeln ist zu empfehlen. – Wiederherstellen und/oder Erhalt von (bedingter) Gehfähigkeit und (weitestgehender) Selbstständigkeit im Alltag sind langfristig beste Voraussetzungen für (Weiter)Leben zu Hause und Teilhabe am Arbeitsleben und am Leben in der Gemeinschaft. – Teamorganisation, die mehr direkte Patient-Therapeut-Interaktionen ermöglicht, ist von Vorteil. Derzeitige vertragsärztliche Versorgungsstrukturen entsprechen dem nicht. – Stufenweise Wiedereingliederung und Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben können die Rückkehr ins Arbeitsleben bei Schlaganfallpatienten unterstützen. – Wiederherstellen der Kraftfahreignung ist ein weiteres wichtiges Element für die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft.
s. o. (Abstract)
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