2018  |  Sonstige  |  EBP-ID: 22482

Entwicklung einer ergotherapeutischen Intervention für Erwachsene mit einer diagnostizierten psychotischen Störung nach Entlassung aus dem Krankenhaus

Birken M, Henderson C, Slade M. The development of an occupational therapy intervention for adults with a diagnosed psychotic disorder following discharge from hospital. Pilot and Feasibility Studies 2018; 4: 81. doi.org/10.1186/s40814-018-0267-7.

Abstract

Die folgende nutzerfreundliche Studienzusammenfassung von Eva Hadzi Hasi ist unter dem Titel „Entwicklung einer ergotherapeutischen Intervention für Erwachsene mit einer diagnostizierten psychotischen Störung nach Entlassung aus dem Krankenhaus“ in der Zeitschrift ergoscience (ergoscience 2019; 14(2): 84–5) veröffentlicht und wurde dem DVE freundlicherweise vom Schulz-Kirchner Verlag für die EBP-Datenbank zur Verfügung gestellt. Zum Einstellen in die Datenbank musste der DVE redaktionelle Änderungen vornehmen. Die Original-Studienzusammenfassung, wie sie in der ergoscience erschienen ist, können Sie über https://www.skvshop.de/de/ beziehen.

Ziele der Arbeit

Was ist das Problem und was ist bisher darüber bekannt?

In Großbritannien liegt die geschätzte Prävalenz von psychotischen Störungen bei 0,7 % (McManus et al., 2016). Schizophrenie ist häufig verbunden mit höherer Arbeitslosigkeit, Diskriminierung, sozialer Isolation (Killaspy et al., 2014) und hohen Behandlungs- und Folgekosten. Etwa 42.000 Menschen mit einer diagnostizierten psychotischen Störung werden jedes Jahr in England durchschnittlich für 38 Tage stationär aufgenommen und behandelt (NHS digital, 2016). Nach der Entlassung aus einem Akutkrankenhaus erleben sie häufig Probleme in der Selbstversorgung, finanzielle Schwierigkeiten, Beziehungsprobleme und Einsamkeit (Owen-Smith et al., 2014). Für die erste Zeit nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wurde zudem ein erhöhtes Suizidrisiko festgestellt (Meehan et al., 2006). Diese Befunde sprechen dafür, dass eine gelingende gesellschaftliche Partizipation nach der Entlassung aus dem Akut-Krankenhaus essentiell für die Erholung und Gesundung der Betroffenen ist.
Demgegenüber gibt es nach der Entlassung aus dem stationären Setting kaum unterstützende Folgemaßnahmen zur Wiedereingliederung in das gesellschaftliche Leben und zur Wiedererlangung von Kompetenz in der Selbstversorgung (Roger & Dunne, 2011).
Die britische Regierung betonte ausdrücklich die Notwendigkeit von effektiven Maßnahmen zur Senkung der Behandlungskosten sowie der Verringerung der langfristigen Auswirkungen psychischer Erkrankungen für die einzelnen Betroffenen (NHS, England, 2016). Die Entwicklung einer Intervention, die den Übergang nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erleichtert und die Teilnahme an täglichen Aktivitäten fokussiert, soll in Zukunft Rückfälle und damit stationäre Aufenthalte in der Psychiatrie reduzieren. Weil Menschen mit einer diagnostizierten psychotischen Störung in mehreren Bereichen der Arbeitsfähigkeit im Vergleich zu psychisch erkrankten Menschen ohne psychotische Symptome gravierende Probleme aufweisen (Lee, 2011), besteht Bedarf an einem spezifischen Interventionsprogramm.

Was wurde in der Studie untersucht?

In der Studie zur Interventionsentwicklung wird über die Methoden und den Prozess der Entwicklung von GLOW (Graduating Living skills Outside the Ward) für Menschen mit einer psychotischen Störung berichtet. Die Intervention soll künftig von Ergotherapeuten angewendet werden können, um die Partizipation der Betroffenen in den Bereichen Selbstversorgung und Freizeit zu erhöhen sowie ihr Wohlbefinden und die Lebensqualität zu steigern.
Als Orientierungshilfe zur Entwicklung der komplexen Intervention beziehen sich die Autoren der Studie auf das britische Medical Research Council (MRC, 2016).
Dieser Orientierungsrahmen beschreibt folgende drei Stufen:

  1. Ermittlung der Evidenzbasis für die Intervention
  2. Identifikation/ Entwicklung einer Theorie zur Unterstützung der Intervention
  3. Gestaltung des Prozesses der Intervention und ihrer Ergebnisse
Die komplette Studienzusammenfassung mit den Ergebnissen der Studie ist nur für DVE-Mitglieder sichtbar. Loggen Sie sich HIER ein, um Zugriff auf alle Inhalte zu erhalten.

Hinweis zu den Fachbegriffen

Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.

Keywords

Keyword 1: Schizophrenie

Keyword 2: Psychose

Keyword 3: Graduating Living skills Outside the Ward

Weitere: Aktivitäten und Teilhabe (ICF), ambulant, ambulante Ergotherapie, Betätigungsperformanz, ergotherapeutische Interventionen, Ergotherapie, Erholung / Freizeit, Erwachsene, Fokusgruppen, Graduating Living skills Outside the Ward, mentale Gesundheit, Partizipation / Teilhabe (ICF), Psychiatrie/Psychosomatik/Sucht, psychische Erkrankung, psychische Gesundheit, psychisches Wohlergehen, Psychose, Schizophrenie, Selbstversorgung, Wohlbefinden

Filter

Diagnose(n)/Symptomatik

Psychische/psychosomatische Erkrankungen, Verhaltensstörungen
  • Psychosen (z.B. Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen)

Altersgruppe(n)

  • Erwachsene

Zielgruppe(n)

  • Patient:innen/Klient:innen

Interventionen

Spezifische Aktivitäten (Training von Betätigungsfertigkeiten, Restitution)
  • Training persönlicher ADL (z.B. Anziehtraining, Lagerung und Transfer, LiN)
  • Training instrumenteller ADL (z.B. Haushalts-, Schreibtraining, AOT)
  • Training im Bereich Spiel, Freizeit, Erholung (z.B. Entspannung, Feldenkrais)
Sonstige Interventionen
  • Psychosoziale Therapien

Berufsgruppe(n)

  • Ergotherapie beteiligt