Einleitung: Der Auszug aus einem Wohnheim für psychisch kranke Menschen in eine eigene Wohnung stellt einen schwierigen Lebensübergang dar. Die Forschungsarbeit untersucht, inwiefern die Begleitung dieses Lebensübergangs ein neues Aufgabengebiet für die Ergotherapie ist. Methode: Im Rahmen der qualitativen Studie wurden 6 psychisch kranke Menschen und 4 Betreuer zu ihren Auszugserfahrungen befragt. Die Ergebnisse dieser Interviews wurden in einer Fokusrunde mit 5 Ergotherapeuten diskutiert. Ergebnisse: Ein Umzug ist eine komplexe, in Phasen verlaufende Handlung, die vielfältige Anforderungen an Person, Umwelt und Betätigung stellt. Verlust von Gewohnheitsstrukturen, Stress, Ablösungsprozesse und neue Anforderungen eines fremden Alltags sind u. a. die Herausforderungen, die der psychisch erkrankte Umzügler im Umzugsprozess bewältigen muss. Schlussfolgerung: Die Kernkompetenz der Handlungsadaptation befähigt Ergotherapeuten, auftretende Handlungsprobleme für den Klienten lösbar zu gestalten und gemeinsam einen neuen Alltag zu entwickeln, der sich nach den Bedürfnissen des Umziehenden richtet. Daraus ergibt sich die Möglichkeit einer Weiterentwicklung des ergotherapeutischen Berufsbilds in Deutschland.
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Weitere: Anpassung von Aktivitäten, Integration in Gemeinde, Transition, Umzugsbegleitung, Wohnheim