2018  |  SR/MA  |  EBP-ID: 22433

Maßnahmen zur Vermeidung von Verletzungen bei Bauarbeitern

van der Molen HF, Basnet P, Hoonakker PLT et al. Interventions to prevent injuries in construction workers. Cochrane Database of Systematic Reviews 2018; 2: CD006251. DOI: 10.1002/14651858.CD006251.pub4. doi.org/10.1002/14651858.CD006251.pub4.

Laienverständliche Zusammenfassung (Plain Language Summary, PLS)

In den Hauptindustriezweigen sind Arbeitsunfälle bei Bauarbeitern am häufigsten. Während verschiedene Organisationen mehrere Strategien zur Verletzungskontrolle vorgeschlagen haben, bleibt ihre Wirksamkeit zur Verringerung der Verletzungsrate in der Bauindustrie ungewiss.

Was ist das Ziel dieses Reviews?

Herauszufinden, welche Interventionen am wirksamsten zur Reduzierung von Verletzungen am Arbeitsplatz bei Bauarbeitern sind.

Hauptaussagen

Wir führten eine systematische Literaturrecherche zur Prävention von Arbeitsunfällen bei Bauarbeitern durch. Wir schlossen 17 Studien in diesen aktualisierten Review ein, wobei wir die Evidenz als von sehr niedriger Qualität beurteilten. Vielschichtige Interventionen und betriebliche Anreize für die Modernisierung von Ausrüstungen könnten wirksam zur Verringerung von Verletzungen sein. Allerdings ist nach wie vor für die überwiegende Mehrheit der Sicherheitsmaßnahmen, die von Sicherheitshandbüchern, Beratern und Sicherheitskursen routinemäßig empfohlen werden, eine Evidenzbasis erforderlich.

Was wurde in diesem Review untersucht?

Wir untersuchten verschiedene Arten von Interventionen am Arbeitsplatz, darunter die Einführung neuer Vorschriften, Sicherheitskampagnen, Schulungen, Inspektionen, betriebliche Gesundheitsdienste und Unternehmenssubventionen. Wir bewerteten die Qualität der Studien und die Wirksamkeit der Interventionen und bewerteten die Evidenz als von sehr niedriger Qualität.

Was sind die Hauptergebnisse des Reviews?

Die Einführung von Sicherheitsvorschriften allein könnte zur Verhinderung nicht tödlicher und tödlicher Verletzungen bei Bauarbeitern wirksam sein oder auch nicht. Regional ausgerichtete Interventionen wie Sicherheitskampagnen, Schulungen, Inspektionen oder arbeitsmedizinische Dienste sind möglicherweise nicht wirksam, um die Zahl der nicht tödlichen Verletzungen von Bauarbeitern zu verringern. Hingegen könnten eine vielschichtige Sicherheitskampagne und ein facettenreiches Programm für einen drogenfreien Arbeitsplatz auf Unternehmensebene, zusammen mit Subventionen für den Austausch von Gerüsten wirksam zur Reduzierung von nicht tödlichen Verletzungen sein.

Es sind zusätzliche Strategien erforderlich, um sicherzustellen, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer auch an die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen halten.

Wie aktuell ist dieser Review?

Wir suchten nach Studien, die bis zum 1. April 2017 veröffentlicht wurden.

Übersetzung

L. Konrad, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

Verwendung mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Cochrane Zentrums. Zum Einstellen in die EBP-Datenbank musste der DVE kleinere redaktionelle Änderungen vornehmen.
Quelle: https://www.cochrane.org/de/CD006251/massnahmen-zur-vermeidung-von-verletzungen-bei-bauarbeitern (12.05.2019)

Quelle: https://www.cochrane.org/de/CD006251/massnahmen-zur-vermeidung-von-verletzungen-bei-bauarbeitern

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Hinweis zu den Fachbegriffen

Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.

Keywords

Keyword 1: Arbeit / Beruf

Keyword 2: Verletzungen

Keyword 3: unterschiedliche Interventionen

Weitere: Arbeit / Beruf, Cochrane Systematic Review, Metaanalyse, systematischer Review, Verletzungen, Zusammenfassung in einfacher Sprache / Plain Language Summary (PLS)

Filter

Diagnose(n)/Symptomatik

Muskuloskelettale Erkrankungen und Traumata
  • Traumata (z.B. Frakturen), Amputationen
Sonstige
  • Migration, Geflüchtete, Obdachlose, Probleme bzgl. Arbeitsplatz, Gewalt etc.

Altersgruppe(n)

  • Erwachsene

Zielgruppe(n)

  • Patient:innen/Klient:innen
  • Sonstige, z.B. Pflegekräfte, Lehrer:innen, Arbeitgeber:innen, Kommunen

Interventionen

Sonstige Interventionen
  • Prävention/Gesundheitsförderung, Risiko-Assessment und -kontrolle

Berufsgruppe(n)

  • Berufsgruppe unklar/Ergotherapie nicht beteiligt