2013  |  Sonstige  |  EBP-ID: 21706

Effektivität der Ergotherapie bei Parkinson-Krankheit: Studienprotokoll für eine randomisierte kontrollierte Studie

Sturkenboom IHWM, Graff MJL, Borm GF. Effectiveness of occupational therapy in Parkinson’s disease: study protocol for a randomized controlled trial. Trials 2013; 14: 34.

Ziele der Arbeit

OTiP-Studie („OTiP trial“; OTiP = Occupational Therapy in Parkinson´s disease). Untersucht werden soll in dieser Studie die Effektivität („effectiveness“) und Kosteneffektivität von Ergotherapie (ET) nach den Niederländischen Leitlinien für Ergotherapie bei Parkinson-Krankheit (Sturkenboom et al. 2008).

Forschungsfrage/Endpunkte/Hypothesen

Hypothese

Ergotherapie nach diesen Leitlinien hat für Menschen mit Parkinson und deren Angehörige im Rahmen der multidisziplinären Versorgung einen Zusatznutzen . Erwartet wird, dass Patienten mit ET ihre Funktionsfähigkeit im Alltag deutlicher verbessern können als solche ohne ET. Die verbesserte Funktionsfähigkeit sollte dann in gesteigerter Teilhabe der Patienten an Alltagsaktivitäten, verringerter Belastung der pflegenden/betreuenden Angehörigen, einer besseren Lebensqualität für Patienten und Angehörige und in einer Reduktion der Kosten für die Gesellschaft resultieren.

Endpunkte

Primäre Endpunkte

Die von den Patienten subjektiv wahrgenommene Ausführung von Alltagsaktivitäten (gemessen mittels COPM/Canadian Occupational Performance Measure – Wert für Ausführung/Performanz).

Sekundäre Endpunkte

Patienten

1. Zufriedenheit mit der Ausführung (COPM)

2. ihre objektive Ausführung von/Performanz bei Alltagsaktivitäten (PRPP/Perceive, Recall, Plan, Perform)

3. ihre Teilhabe an Aktivitäten (ActivityCard Sort/ACS und Utrecht Scale for Evaluation of Rehabilitation-Participation Satisfaction Scale/USER-P – Teil „Zufriedenheit“)

4. Auswirkungen der Fatigue (Fatigue Severity Scale/FSS),

5. gesundheitsbezogene Lebensqualität (Parkinson´s Disease Questionnaire 39/PDQ-39)

6. Stimmung (Becks Depression Inventory/BDI).

Angehörige

1. ihre subjektiv wahrgenommene Belastung (Zarit Burden Interview/ZBI),

2. ihre objektive Belastung (Fragebogen zur objektiven Belastung durch Pflege/Betreuung, Stundenanzahl der Pflege/Betreuung) und

3. ihre Stimmung (Hospital Anxiety and Depression Scale/HADS).

Sowohl mit den Angehörigen als auch mit den Patienten werden erfasst

1. ihre Lebensqualität mittels EuroQol EQ-5D,

2. ihre Lebensqualität insgesamt mittels Visueller Analogskala for Quality of Life/VAS QoL,

3. das proaktive Coping (Utrecht Proactive Coping Competence scale/UPCC) und die Ressourcennutzung (Fragebogen zur Ressourcennutzung, Version für Patienten und für Angehörige).

Zur Bestimmung der Kosteneffektivität sollen die Unterschiede der Gesamtkosten zwischen IG und KG nach 3 und nach 6 Monaten berechnet werden. Außerdem soll der Nutzen der Intervention im Zeitraum von 6 Monaten über QALYs (Quality Adjusted Life Years) dargestellt werden (Werte abgeleitet von den EuroQoL EQ-5D-Werten der Patienten und der Angehörigen). Schließlich werden Kosten und QALY-Unterschiede mittels Bootstrap-Methode in eine Inkrementelle Kosten-Effektivitäts-Relation (incremental cost-effectiveness ratio/ICER) umgerechnet. Außerdem soll die Kosteneffektivität als Kosten pro erfolgreicher Therapie (d. h. klinisch relevante Verbesserung im COPM um mindestens 2 Punkte nach 6 Monaten) bestimmt werden. Berechnet man dann die ICER als Kosten pro erfolgreicher Behandlung, könnte dies für die Entscheidungsträger intuitiv verwendbar und damit hilfreich sein.

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Hinweis zu den Fachbegriffen

Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.

Keywords

Weitere: Idiopathisches Parkinson-Syndrom, Parkinson-Krankheit, Parkinson-Syndrom

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Diagnose(n)/Symptomatik

Neurologische Erkrankungen
  • Neurodegenerative Erkrankungen (z.B. Parkinson-Syndrome, Multiple Sklerose, ALS, Dystonien)
Sonstige
  • Andere (drohende) Beeinträchtigungen von Gesundheit, Teilhabe und/oder Lebensqualität

Altersgruppe(n)

  • Erwachsene
  • ältere/alte/(hoch-)betagte Menschen

Zielgruppe(n)

  • Patient:innen/Klient:innen
  • Angehörige

Interventionen

Umweltanpassung, Kompensation, Adaptation
  • Hilfsmittelanpassung, -versorgung, -beratung, -training (inkl. Schienen, Orthesen)
  • Umweltanpassung (z.B. von Wohnraum, Schule, Arbeitsplatz, Universal Design)
  • Ergonomie
Beratung, Edukation, Schulung
  • Beratung, Schulung, Coaching, (Psycho-)Edukation
  • Energie-/Fatigue-, Selbst-, Stress-, Zeitmanagement u.ä.
  • Verhaltenstherapeutische/-bezogene Interventionen
Spezifische Aktivitäten (Training von Betätigungsfertigkeiten, Restitution)
  • Berufsbezogenes Training/Arbeitstherapie/Training schulischer Fertigkeiten
  • Training persönlicher ADL (z.B. Anziehtraining, Lagerung und Transfer, LiN)
  • Training instrumenteller ADL (z.B. Haushalts-, Schreibtraining, AOT)
  • Training im Bereich Spiel, Freizeit, Erholung (z.B. Entspannung, Feldenkrais)
  • (Senso-)Motorisches Training und Therapie, Motorische Rehabilitation
  • Training prozessbezogener Fertigkeiten (z.B. Kognitives Training, HoDT)
  • Sonstige (z.B. Aktivitätsgruppen, Virtuelle Realität, digitale Angebote)
Sonstige Interventionen
  • Prävention/Gesundheitsförderung, Risiko-Assessment und -kontrolle
  • Psychosoziale Therapien
  • Familientherapie
  • Leistungserbringung (z.B. ambulant vs. stationär, mono- oder multidisziplinär, Case Management, Klientenzentrierung, Betätigungsorientierung, Teletherapie/Telehealth)

Berufsgruppe(n)

  • Ergotherapie beteiligt
DVE-Studienzusammenfassung erstellt von: © Sabine George und © Helga Ney-Wildenhahn, 2017