Um Alltagsaktivitäten (wieder) durchführen zu können, müssen Patienten häufig Bewegungsabläufe erlernen oder neu erlernen. Es stellt sich die Frage, wie diese Lernprozesse für eine effektive, effiziente und langfristig erfolgreiche Therapie optimiert werden können.
Die Forschung zum motorischen Lernen untersucht die Lernprozesse von Gesunden und Menschen mit Beeinträchtigungen, z. B. nach Schlaganfall oder mit Parkinson. In Experimenten wird verglichen, wie sich verschiedene Arten von Instruktionen, Feedback und Übungsreihenfolgen, selbst kontrolliertes Üben und Üben mit einem Partner auf langfristige Lernergebnisse auswirken.
Die unmittelbar beobachtbaren Auswirkungen von Übungsbedingungen auf die Leistung stimmen nicht mit den tatsächlichen langfristigen Lerneffekten überein. Vielmehr können die Bedingungen zunächst die Leistung beeinträchtigen, führen aber zu stabileren langfristigen Lerneffekten. Besonders günstig sind wechselnde Übungsreihenfolge, sparsames und zeitlich leicht verzögertes Feedback, einen externalen Aufmerksamkeitsfokus bewirkende Instruktionen, selbst kontrolliertes Üben und Üben mit einem Partner.
Die Forschungsergebnisse zum motorischen Lernen liefern wichtige Hinweise für die Therapiegestaltung und können wesentlich zum Therapieerfolg beitragen. Die Ergebnisse sollten in der klinischen Anwendung mit verschiedenen Patientengruppen überprüft werden.
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.