Patienten mit schweren Bewusstseinsstörungen wie dem Minimally Conscious State (MCS) minus nach erworbener Hirnverletzung können einen Rückgewinn an Bewusstsein (Wachheit und Wahrnehmung) und Fähigkeiten aufweisen. Alltagsnahe Therapien wie jene nach dem Affolter-Modell® haben sich in der Rehabilitation durchgesetzt. In dieser Untersuchung wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Therapie nach dem Affolter-Modell® Auswirkungen auf das Bewusstsein und den Fähigkeitsrückgewinn bei einem Patienten im MCS minus hat.
Mittels eines Single-Case – Mixed-Method – Crossover Designs sollen die Auswirkungen der Therapie nach dem Affolter-Modell® in Bezug auf das Bewusstsein und auf den Fähigkeitsrückgewinn, klassifiziert nach der ICF, aufgezeigt werden. Über drei Wochen finden vier Messsequenzen, bestehend aus einer Therapieintervention nach dem Affolter-Modell®, einer Kontrolle sowie drei Messungen in Ruhephasen statt. Die Hirnaktivität wird mithilfe der Nahinfrarot-Spektroskopie (NIRS) gemessen. Der Fähigkeitsrückgewinn wird durch eine videobasierte Verhaltensanalyse aufgezeigt.
Der Patient zeigt während und nach der Therapieintervention eine gesteigerte Hirnaktivität, Wachheit und vermehrte Verhaltensveränderungen.
Diese Untersuchung zeigt, dass die Therapie nach dem Affolter-Modell® das Bewusstsein und den Fähigkeitsrückgewinn des Patienten positiv beeinflussen konnte. Die im interprofessionellen Team häufig angewandte Therapie nach dem Affolter-Modell® gewinnt durch diese Ergebnisse an Evidenz.
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Keyword 1: Neurologie
Keyword 2: Minimally Conscious State (MCS)
Keyword 3: Affolter-Modell®
Weitere: Affolter-Modell®, Aktivitäten (ICF), Apallisches Syndrom, Bewusstseinsstörungen, ergotherapeutische Interventionen, Ergotherapie, erworbene Hirnschädigung, Körperfunktionen und -strukturen (ICF), Minimally Conscious State (MCS), NIRS, Physiotherapie, Verhaltensanalyse, Wachheit