Gesundheitsförderung hat das Ziel, allen Personen mehr Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen, damit sie ihre Wünsche verwirklichen und ihre Umwelt verändern können (Ottawa Charta, 1986). In einer durch die Medizinwissenschaft geprägten Sichtweise auf Gesundheit stützen sich präventive Angebote auf gesunde Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung und Suchtmittelentwöhnung. Was Personen jeden Tag tun, wird jedoch nicht berücksichtigt. Das kanadische „Do-Live-Well“ Framework (Moll et al., 2015) bietet einen betätigungsbasierten Blick auf Gesundheit mit der Hauptaussage: „Was man jeden Tag tut, hat einen wesentlichen Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden“.
In Anlehnung an das kanadische Framework wurde ein Reflexionsinstrument für Gesundheitsförderung entwickelt und evaluiert. Es kamen die Methoden Photovoice und Strukturlegeplan zur Anwendung. In einer systematischen Entwicklung und Erprobung wurden Reflexionskarten kreiert. Sie wurden – aufbauend auf Vorstudien – in einer Einzel- und einer Gruppenreflexion weiterentwickelt und evaluiert und in Anlehnung an Gläser und Laudel (2010) ausgewertet.
Ergebnis: Reflektierend mit dem entwickelten Instrument beschreiben Teilnehmende selbstbestimmt, was sie erfahren und erleben, wenn sie eine Betätigung durchführen. Sie erkennen dabei den Einfluss ihres alltäglichen Tuns auf Gesundheit und Wohlbefinden.
Das entwickelte Instrument leistet einen Beitrag zu einer kontextbasierten Reflexion des Zusammenhangs zwischen alltäglicher Betätigung, Wohlbefinden und Gesundheit.
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Weitere: betätigungsfokussiert, Gesundheitsförderung, Photovoice, Reflexionsinstrument, Selbstbestimmung