Die folgende nutzerfreundliche Studienzusammenfassung von Sabine George ist unter dem Titel „Eine multifaktorielle arbeitsbezogene Intervention für Pflegehelfer mit Kreuzschmerzen: eine pragmatische clusterrandomisierte kontrollierte Studie im Stepped Wedge Design“ in der Zeitschrift ergoscience (ergoscience 2016; 11(3): 124–5) veröffentlicht und wurde dem DVE freundlicherweise vom Schulz-Kirchner Verlag für die EBP-Datenbank zur Verfügung gestellt. Die kritische Beurteilung mittels PEDro-Skala erfolgte durch den DVE. Zum Einstellen in die Datenbank musste der DVE redaktionelle Änderungen vornehmen. Die Original-Studienzusammenfassung, wie sie in der ergoscience erschienen ist, können Sie über https://www.skvshop.de/de/ beziehen.
Kreuzschmerzen gehören zu den häufigsten und kostenintensivsten Erkrankungen. Primär- und sekundärpräventive Maßnahmen sind deshalb sehr wichtig. Am Arbeitsplatz durchgeführt, erreichen solche Interventionen eine möglichst breite Zielgruppe und auch Menschen mit geringeren Ressourcen. Arbeitsbedingte Kreuzschmerzen treten u. a. häufig im Bereich der Altenpflege auf, wo präventive Maßnahmen deshalb besonders relevant erscheinen.
Kreuzschmerzen sind wohl multifaktoriell bedingt, d. h. sie werden durch körperliche und psychosoziale Faktoren begünstigt. Entsprechend werden zur Prävention und Therapie (multifaktorielle) biopsychosoziale Interventionen empfohlen (Guzman, Esmail, Karjalainen, Malmivaara, Irvin & Bombardier, 2002; Karjalainen, K. et al., 2003). Zu deren Effektivität gibt es bisher allerdings erst wenige Studien.
Zu Einzelinterventionen ist Folgendes bekannt: Partizipative ergonomische Arbeitsplatzanpassung hat kleine positive Effekte auf allgemeine muskuloskelettale Symptome. Körperliches Training kann die Schwere von Kreuzschmerzen reduzieren (mäßige Evidenz). Ob es auch das erneute Auftreten der Schmerzen verhindert, ist noch nicht geklärt.
Schlechte soziale Beziehungen am Arbeitsplatz gehen mit einem erhöhten Risiko für Kreuzschmerzen einher und psychosoziale kognitive Faktoren spielen eine zentrale Rolle bei der Chronifizierung. Daher ist auch Kognitives Verhaltenstraining („Cognitive Behavioural Training“ – KVT) ein wichtiger Baustein der Primär- und Sekundärprävention. KVT hat bei Berufstätigen mäßige positive Auswirkungen auf die Intensität der Kreuzschmerzen und kann das Coping positiv beeinflussen.
Untersucht wurde die Effektivität einer drei Monate dauernden multifaktoriellen Intervention zur Primär-/Sekundärprävention von Kreuzschmerzen bei Mitarbeitern in der Altenpflege (vorwiegend Pflegehelfer).
Primärer Endpunkt waren die Kreuzschmerzen der Teilnehmer (TN). Erfasst wurden:
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Keyword 1: Orthopädie/Traumatologie
Keyword 2: Kreuzschmerz
Keyword 3: Prävention
Weitere: Altersheim / Pflegeheim / Pflegeeinrichtung, Arbeit / Beruf, arbeitsbezogene Intervention, Arbeitsplatzanpassung, cluster-randomisierte Studie, Ergonomie, Ergotherapie, Erwachsene, Hausmeister, interdisziplinär, kognitive Verhaltenstherapie, körperliches Training, Kreuzschmerz, Mehrkomponenten-Intervention, multidisziplinär, Orthopädie, Orthopädie/Traumatologie, Pflegehelfer, Pflegekräfte, Pförtner, Physiotherapie, randomisierte kontrollierte Studie, Reinigungskräfte, Stepped Wedge Design