Die folgende nutzerfreundliche Studienzusammenfassung von Katharina von Garnier ist unter dem Titel „Ergotherapeutische, internetbasierte Interventionen können helfen, einer Chronifizierung subakuter Kreuzschmerzen bei Büroangestellten vorzubeugen“ in der Zeitschrift ergoscience (ergoscience 2013; 8(3): 126–8) veröffentlicht und wurde dem DVE freundlicherweise vom Schulz-Kirchner Verlag für die EBP-Datenbank zur Verfügung gestellt. Die kritische Beurteilung mittels PEDro-Skala erfolgte durch den DVE. Zum Einstellen in die Datenbank musste der DVE redaktionelle Änderungen vornehmen. Die Original-Studienzusammenfassung, wie sie in der ergoscience erschienen ist, können Sie über https://www.skvshop.de/de/ beziehen.
Rückenschmerzen stellen sowohl für die Betroffenen als auch volkswirtschaftlich eine sehr große Belastung dar. Etwa 80 % der Bevölkerung erleiden in ihrem Leben mindestens eine Kreuzschmerzattacke (WHO, 2003). Chronische Rückenschmerzen verursachen hohe gesellschaftliche Kosten, da Menschen mit Rückenschmerzen vermehrt Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen, im Lebensalltag mit erheblichen Einschränkungen zu kämpfen haben und im Beruf vermehrt und oft langfristig fehlen (Heitz et al., 2009). Rückenschmerzen werden als „akut“ eingestuft, wenn sie maximal sechs Wochen anhalten, als „subakut“, wenn sie 6 bis 12 Wochen andauern, und gelten als „chronisch“, wenn sie länger als 12 Wochen vorhanden sind (Chou et al., 2007). Ein wichtiges Ziel der Behandlung ist es deshalb zu verhindern, dass es zu einer Verstetigung (Chronifizierung) oder einer Verschlimmerung der Schmerzen kommt. Dies kann durch präventive Maßnahmen erreicht werden (Linton & van Tulder, 2001). Wenn eine solche Behandlung parallel durch mehrere medizinisch-therapeutische Berufsgruppen erfolgt, kann oftmals eine Chronifizierung verhindert werden, indem schädliche Einflüsse wie beruflicher Stress und einseitige Belastung gezielt verringert sowie Kraft- und Bewegungsmangel gezielt bearbeitet werden (von Garnier, Ewert, Freumuth, Limm & Stucki, 2007; Ewert et al., 2009). Obwohl internetbasierte Interventionen bei Rückenschmerzen vielversprechend zu sein scheinen (Hendrick et al., 2012), sind für einen sicheren Nachweis weitere wissenschaftlich hochwertige Studien erforderlich.
Die Studie vergleicht zwei sehr ähnliche Personengruppen, die bereits unter subakuten Kreuzschmerzen litten, also einmal oder mehrfach Rückenschmerzen über eine Dauer von mindestens 6 bis zu höchstens 12 Wochen Dauer hatten. Es gab zwei Gruppen zur Klärung der Frage, was einer Chronifizierung der Rückenschmerzen besser vorbeugen kann. Die eine Gruppe erhielt über die Dauer von 9 Monaten ein über das Internet vermitteltes ergotherapeutisches Schulungs- und Trainingsprogramm. Die andere Gruppe wurde lediglich einmal jährlich ärztlich untersucht und erhielt Informationen zur Prävention am Arbeitsplatz. Zudem galt die Studie der Frage, welche der beiden Personengruppen nach den 9 Monaten im Alltag besser zurechtkam und wessen Lebensqualität mehr gesteigert werden konnte.
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Keyword 1: Arbeit / Beruf
Keyword 2: Kreuzschmerz
Keyword 3: berufsbezogene internetbasierte Intervention
Weitere: Aktivitäten (ICF), Arbeit / Beruf, Arbeitsplatzanpassung, Arbeitsplatzberatung, berufsbezogene internetbasierte Intervention, Chronifizierung von Kreuzschmerzen, Chronifizierung von Rückenschmerzen, Chronifizierung von Schmerzen, Ergotherapie, Erwachsene, European Quality of Life 5 Dimensions 3 Levels, Funktionsfähigkeit bei Alltagsaktivitäten, gesundheitsbezogene Lebensqualität, Gesundheitsförderung und Prävention, Informations- und Kommunikationstechnologien, junge Erwachsene, Keele STarT Back Screening Tool, Kreuzschmerz, subakut, Lebensqualität, muskuloskelettale Erkrankung, muskuloskelettale Rehabilitation, Orthopädie, Orthopädie/Traumatologie, Prävention, randomisierte kontrollierte Studie, Roland Morris Questionnaire, Sekundärprävention, Standardversorgung, Telehealth