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2024  |  SR/MA  |  EBP-ID: 22640

Betätigungsbasierte Interventionen zur Verbesserung der Betätigungsperformanz und Partizipation im Krankenhaussetting: Ein systematischer Review

Wall G, Isbel S, Gustafsson L et al. Occupation-based interventions to improve occupational performance and participation in the hospital setting: a systematic review. Disability and Rehabilitation 2024; 46(13): 2747-2768. doi: 10.1080/09638288.2023.2236021.

Abstract

Die folgende nutzerfreundliche Studienzusammenfassung von Hanna Wadephul ist unter dem Titel „Studienzusammenfassung: Betätigungsbasierte Interventionen zur Verbesserung der Betätigungsperformanz und Partizipation im Krankenhaussetting: Ein systematisches Review“ in der Zeitschrift ergoscience (ergoscience 2024; 19(3): 126–7) veröffentlicht und wurde dem DVE freundlicherweise vom Schulz-Kirchner Verlag für die EBP-Datenbank zur Verfügung gestellt. Die kritische Beurteilung mittels AMSTAR 2 erfolgte durch den DVE. Zum Einstellen in die Datenbank musste der DVE redaktionelle Änderungen vornehmen. Die Original-Studienzusammenfassung, wie sie in der ergoscience erschienen ist, können Sie über https://www.skvshop.de/de/ beziehen.

Ziele der Arbeit

Was ist das Problem und was ist bisher darüber bekannt?

Ergotherapeut:innen spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Patient:innen im Krankenhaus, indem sie helfen, gewünschte Betätigungen wieder aufzunehmen. Dabei berücksichtigen sie individuelle Fertigkeiten, spezifische Ziele und die Umwelt der Patient:innen. Betätigungen sind grundlegend für die Identität eines Menschen und beeinflussen Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität (Bourland et al., 2011; Trombley Latham, 2014). Im Krankenhaussetting bieten Ergotherapeut:innen üblicherweise eine Kombination aus komponenten- und betätigungsfokussierten Interventionen an, um rehabilitative Ziele zu erreichen (McEneany et al., 2002). Um Missverständnisse zu vermeiden, ist es wichtig, die einzelnen Interventionen klar voneinander zu unterscheiden (Ford et al., 2021).

Betätigungsfokussierte Interventionen nutzen Betätigungen als Fokus der Evaluation und/oder der Intervention, auch wenn die Therapie nicht ausschließlich auf Betätigungen basiert (Fisher, 2014). Komponenten-fokussierte Interventionen konzentrieren sich auf die zugrunde liegenden Komponenten von Betätigungen und nutzen gezielte Aktivitäten zur Verbesserung von Fähigkeiten wie z. B. Kraft, Beweglichkeit und Wahrnehmung (Gray, 1998).

Betätigungen können in diese Aufgaben einbezogen werden, um spezifische Beeinträchtigungen zu verbessern, aber sie sind nicht das unmittelbare Ziel (Fisher, 2014). Betätigungsbasierte Interventionen verwenden Betätigungen als therapeutisches Mittel zur Veränderung und sind der Fokus der vorliegenden Studie (ebd.).

Zwei systematische Reviews haben betätigungsbasierte Interventionen nach Schlaganfall (Wolf et al., 2015) und traumatischer Hirnverletzung (Powell et al., 2016) untersucht. Die meisten der einbezogenen Studien wurden in ambulanten oder gemeindebasierten Einrichtungen durchgeführt, davon nur wenige in stationären Krankenhaussettings (Wolf et al., 2015; Powell et al., 2016). Zu beachten ist, dass die Definition von betätigungsbasierter Intervention in der Literatur variiert (Fisher, 2014; Wolf et al., 2015; Powell et al., 2016) und obwohl die Vorteile betätigungsbasierter Interventionen anerkannt sind, ist die Evidenzlage diesbezüglich noch unklar (Mohapatra & Kulnik, 2021). So entsprachen einige der Interventionen in den untersuchten Studien nicht den oben genannten Definitionen (Wolf et al., 2015; Powell et al., 2016). Einige Studien umfassten multidisziplinäre, restitutive, Mentoring- und pädagogische Interventionen sowie Multikomponenten- und multidisziplinäre Ansätze, was die Isolierung der Effekte einer einzelnen Intervention erschwert (Arbesman et al., 2015). Bislang gibt es kein systematisches Review zum Einfluss von betätigungsbasierten Interventionen im Krankenhaus. Außerdem fehlt eine qualitative Untersuchung der Erfahrungen von Patient:innen und Therapeut:innen. Daher besteht die Notwendigkeit, die aktuelle Evidenz für betätigungsbasierte Interventionen im Krankenhaussetting zu identifizieren, beschreiben und kritisch zu bewerten.

Was wurde in der Studie untersucht?

Das Ziel der Studie war es, die aktuelle Evidenz zu betätigungsbasierten Interventionen im Krankenhaus (medizinische Einrichtungen, die zur Behandlung und Versorgung von Patient:innen zugelassen sind) mittels eines systematischen Reviews zusammenzufassen und deren Einfluss auf die Verbesserung der Betätigungsperformanz und Teilhabe zu untersuchen. Folgende Forschungsfragen waren dabei leitend:

  1. Führen betätigungsbasierte Interventionen bei Erwachsenen im Krankenhausumfeld zu Veränderungen in der Betätigungsperformanz und Teilhabe?
  2. Welche gemeinsamen Merkmale weisen betätigungsbasierte Interventionen im Krankenhausumfeld auf?
  3. Welche Erfahrungen und Wahrnehmungen haben Therapeut:innen und Patient:innen bei der Durchführung bzw. beim Erhalt betätigungsbasierter Interventionen im Krankenhausumfeld?
Die komplette Studienzusammenfassung mit den Ergebnissen der Studie ist nur für DVE-Mitglieder sichtbar. Loggen Sie sich HIER ein, um Zugriff auf alle Inhalte zu erhalten.

Hinweis zu den Fachbegriffen

Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.

Keywords

Keyword 1: Krankenhaus

Keyword 2: mehrere Diagnosen

Keyword 3: betätigungsbasierte Intervention

Weitere: Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL/ATL), Aktivitäten (ICF), Aktivitäten und Teilhabe (ICF), Akutgeriatrie, Akutkrankenhaus, ältere/alte/(hoch-)betagte Menschen, betätigungsbasierte Intervention, Betätigungsperformanz, betätigungs- und aktivitätsbasierte Interventionen, Einzeltherapie, ergotherapeutische Interventionen, Ergotherapie, Erholung / Freizeit, Erwachsene, erworbene Hirnschädigung, gemeindenahe Ergotherapie, Geriatrie, geriatrische Rehabilitation, Gruppentherapie, häusliches Leben (ICF), Hirnschädigung/-verletzung, instrumentelle Aktivitäten des täglichen Lebens (IADL), Krankenhaus, Krebs, mehrere Diagnosen, mehrere Fachbereiche, mentale Gesundheit, Neurologie, neurologische Erkrankung, neurologische Rehabilitation, Onkologie, onkologische Klinik, onkologische Rehabilitation, Partizipation / Teilhabe (ICF), Patient:innenzufriedenheit, persönliche Aktivitäten des täglichen Lebens (PADL), Produktivität, psychiatrische Klinik, psychiatrische Rehabilitation, psychische Erkrankung, Rehabilitation, Rückenmarksverletzung/Querschnitt, Schädelhirntrauma, Schlaganfall, Selbstversorgung, Selbstversorgung (ICF), stationär, systematischer Review, Traumatologie

Filter

Diagnose(n)/Symptomatik

Muskuloskelettale Erkrankungen und Traumata
  • Verbrühungen, Verbrennungen, Erfrierungen, Verätzungen
  • Traumata (z.B. Frakturen), Amputationen
Neurologische Erkrankungen
  • Rückenmarksverletzung, Querschnitt
  • Hirnschädigungen (z.B. Schlaganfall, Entzündliche Erkrankungen, Zerebralparese)
  • Demenz, MCI (Mild Cognitive Impairment), Amnesie
Onkologische Erkrankungen
  • Onkologische Erkrankungen
Psychische/psychosomatische Erkrankungen, Verhaltensstörungen
  • Affektive Störungen (z.B. Bipolare Störung, Depression)
  • Psychosen (z.B. Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen)

Altersgruppe(n)

  • Erwachsene
  • ältere/alte/(hoch-)betagte Menschen

Zielgruppe(n)

  • Patient:innen/Klient:innen

Interventionen

Umweltanpassung, Kompensation, Adaptation
  • Hilfsmittelanpassung, -versorgung, -beratung, -training (inkl. Schienen, Orthesen)
Spezifische Aktivitäten (Training von Betätigungsfertigkeiten, Restitution)
  • Training persönlicher ADL (z.B. Anziehtraining, Lagerung und Transfer, LiN)
  • Training instrumenteller ADL (z.B. Haushalts-, Schreibtraining, AOT)
  • Training im Bereich Spiel, Freizeit, Erholung (z.B. Entspannung, Feldenkrais)
  • (Senso-)Motorisches Training und Therapie, Motorische Rehabilitation
  • Training prozessbezogener Fertigkeiten (z.B. Kognitives Training, HoDT)
  • Training von sozialen, Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten
  • Handwerkliche, kreative, künstlerische Techniken
  • Sonstige (z.B. Aktivitätsgruppen, Virtuelle Realität, digitale Angebote)

Berufsgruppe(n)

  • Ergotherapie beteiligt