Nicht medikamentöse Therapien sind beim CRPS mindestens ebenso wichtig wie die medikamentösen und interventionellen Therapiemöglichkeiten. Zu den nicht medikamentösen Therapien zählen die klassische Physiotherapie, Ergotherapie, Physiotherapie mit verhaltenstherapeutischen Elementen (Spiegeltherapie, Motor Imagery‘ ,,Graded exposure‘), psychotherapeutische Verfahren, Lokaltherapien und die Neurostimulation. Untersuchungen zur Wirksamkeit einer aktiven Therapieform wie beispielsweise klassischer Physiotherapie können nicht wie bei Pharmastudien ,verblindet‘ sein. Allerdings besteht die Möglichkeit auch nicht ,verblindete ‘, kontrollierte Studien durchzuführen. Die Evidenz für die einzelnen Therapieformen ist noch nicht ausreichend. Allerdings führte die regelrechte Anwendung dieser nicht medikamentösen Therapien in kleineren kontrollierten Studien zu einer deutlichen Schmerzreduktion, Verbesserung des Outcomes sowie der funktionellen Einschränkungen bei CRPS Patienten. Dieser beschriebene Effekt steht den medikamentösen Therapien in nichts nach. Außerdem sind diese Therapien bei sachgerechter Durchführung nebenwirkungsarm. Dementsprechend sollten nicht medikamentöse Therapien ein integraler Bestandteil der CRPS Therapie sein.
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Keyword 1: Schmerzen
Keyword 2: Komplexes regionales Schmerzsyndrom
Keyword 3: nichtmedikamentöse Intervention
Weitere: Aktivitäten (ICF), Aktivitäten und Teilhabe (ICF), ergotherapeutische Interventionen, Ergotherapie, interdisziplinär, Komplexes regionales Schmerzsyndrom, Körperfunktionen und -strukturen (ICF), Motor Imagery, multidisziplinär, Neurologie, neurologische Erkrankung, nichtmedikamentöse Intervention, Schmerzen, Spiegeltherapie