Programme, welche soziale Netzwerke (Social Media), wie z. B. Facebook oder Twitter nutzen und darauf abzielen die körperliche Aktivität zu steigern, können Menschen dabei helfen, körperlich aktiver zu werden und das Wohlbefinden der Menschen zu verbessern.
Zukünftige Studien sind notwendig, um herauszufinden, ob es unerwünschte Effekte in jeglicher Form gibt, die mit der Teilnahme an interaktiven Social Media Programmen verbunden sind.
Social Media sind computergestützte Technologien, die Menschen helfen, Ideen, Gedanken und Informationen auszutauschen, mittels virtueller Netzwerke und Communities im Internet; Beispiele hierfür sind Facebook, Twitter oder WhatsApp. Social Media Netzwerke sind „interaktiv“: Der Benutzer kommuniziert direkt mit einem Computer oder einem anderen Gerät, um Informationen zu teilen und zu empfangen.
Menschen, die Social Media nutzen, können Ideen austauschen und Neuigkeiten bezüglich ihres Verhalten teilen, z. B. aktiver zu werden oder gesünder zu essen. Wir wollten herausfinden, ob Gesundheitsprogramme, die auf interaktive Social Media Ansätze setzen, die Verhaltensweisen der Menschen verändern und ihre Gesundheit verbessern können.
Wir haben nach Studien gesucht, welche Auswirkungen interaktiver Social Media Programme auf die Gesundheit von Menschen untersucht haben. Wir waren daran interessiert, wie sich die Programme auf Menschen auswirken könnten bezüglich:
Wir schlossen Evidenz ein, die bis zum 1. Juni 2020 veröffentlicht wurde.
Wir fanden 88 Studien, welche 871.378 Personen im Alter von 18 Jahren und älter eingeschlossen hatten. Die meisten Studien (49) wurden in den USA durchgeführt; alle Studien fanden entweder in Ländern mit hohem oder mit gehobenem mittlerem Einkommensniveau statt. Facebook war die am häufigsten genutzte Social Media Plattform; weitere waren WeChat, Twitter, WhatsApp und Google Hangouts.
In den meisten Studien wurden die Wirkung interaktiver Social Media Programme mit nicht-interaktiven Programmen verglichen, einschließlich papierbasierter Programme oder solchen mit persönlicher Präsenz, oder keinem Programm. Zehn Studien verglichen zwei Social Media Programme miteinander; für diese Studien wurde das interaktivere der beiden Programme der Kategorie „interaktives Social Media Programm“ zugeordnet.
Im Vergleich zu nicht-interaktiven Programmen, können Social Media Programme:
In keiner Studie wurde bezüglich unerwünschter Effekte im Zusammenhang mit der Nutzung von Social Media berichtet.
Insgesamt ist unser Vertrauen in die vorhandene Evidenz niedrig. Viele Studien berichteten nicht eindeutig, wie sie durchgeführt wurden. In den meisten Studien wussten die Teilnehmenden, ob sie an einem interaktiven Programm teilnahmen. Dies könnte die Ergebnisse der Studie beeinflusst haben. Einige der Studien berichteten nicht all ihre Ergebnisse und die Ergebnisse mancher Studien variierten stark. Weitere Forschung zu diesem Thema wird wahrscheinlich unser Vertrauen in die Evidenz erhöhen.
T. Heise, A. Borchard, freigegeben durch Cochrane Deutschland.
Verwendung mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Cochrane Zentrums. Zum Einstellen in die EBP-Datenbank musste der DVE kleinere redaktionelle Änderungen vornehmen.
Quelle: https://www.cochrane.org/de/CD012932/PUBHLTH_konnen-programme-die-social-media-nutzen-den-menschen-helfen-ihre-gesundheit-zu-verbessern (28.07.2021)
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Keyword 1: Gesundheitsförderung und Prävention
Keyword 2: mehrere Diagnosen
Keyword 3: Soziale Medien
Weitere: Cochrane Systematic Review, Gesundheitsförderung und Prävention, Metaanalyse, systematischer Review, Zusammenfassung in einfacher Sprache / Plain Language Summary (PLS)