Die gemeinwesenorientierte (primär-)präventive Ergotherapie gewinnt in Deutschland an Bedeutung, da sie einen Beitrag zur Verbesserung der Problematiken des Gesundheitswesens wie Finanzierungsprobleme, steigende Zahlen chronisch Kranker und soziale Ungleichheit leisten kann. (Primär-)Prävention besonders im Kindesalter ist sinnvoll, da sie die Resilienz fördern und längerfristige Erfolge erzielen kann. Allerdings ist die theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema noch gering. Ziel der Untersuchung war es daher zu erfassen, wie Ergotherapeuten im Feld der (Primär-)Prävention und Gemeinwesenorientierung mit Kindern und/oder ihren Bezugspersonen arbeiten.
Es wurden halbstrukturierte Leitfadeninterviews mit sechs Ergotherapeuten durchgeführt. Die Auswertung erfolgte mittels der qualitativen Inhaltsanalyse nach Gläser und Laudel (2010). Die Ergotherapeuten arbeiteten in Schulen, Kindertagesstätten, im häuslichen Umfeld und zeigten Ähnlichkeiten in ihrem methodischen Handeln auf, beispielsweise bei der Bedarfsanalyse und der Zusammenarbeit mit den Eltern. Sie beschrieben viele Kompetenzen, um im und mit dem Gemeinwesen (primär-)präventiv tätig zu sein und konnten sie gut nutzen. Diese Kompetenzen bezogen sich beispielsweise auf die Zielgruppenorientierung und die Zusammenarbeit mit den Klienten.
Die Ergotherapeuten nutzten teilweise Empowerment- und Enablementansätze und schafften erste Netzwerke in den jeweiligen Gemeinwesen. Beides sollte stärker ausgebaut werden. Es ist notwendig, mehr qualitätssichernde Maßnahmen z. B. bei der Evaluation zu nutzen, um die Wirkung im Sinne des Empowerments und der Klientenzufriedenheit zu prüfen.
Verwendung des Abstracts mit freundlicher Genehmigung des Schulz-Kirchner Verlags. Der Volltext kann über https://www.skvshop.de/de/ bezogen werden (genaue Literaturangabe s. o.).
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Keyword 1: Kinder und Jugendliche
Keyword 2: Primärprävention
Keyword 3: Ergotherapie
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