Die folgende nutzerfreundliche Studienzusammenfassung von Joanna Sandra Thomé ist unter dem Titel „Entwicklung eines Instrumentes, das das Umlernen von Betätigungen des täglichen Lebens in der Arm- und Handtherapie erleichtert“ in der Zeitschrift ergoscience (ergoscience 2017; 12(4): 164–5) veröffentlicht und wurde dem DVE freundlicherweise vom Schulz-Kirchner Verlag für die EBP-Datenbank zur Verfügung gestellt. Zum Einstellen in die Datenbank musste der DVE redaktionelle Änderungen vornehmen. Die Original-Studienzusammenfassung, wie sie in der ergoscience erschienen ist, können Sie über https://www.skvshop.de/de/ beziehen.
Bei chronischen Funktionseinschränkungen der oberen Extremität nach einem Schlaganfall führt das Einbinden der betroffenen Extremität im Alltag zu Verbesserungen (Takebayashi et al., 2015; Taub et al., 2006). Die „Constrained-Induced Movement Therapy“ (CIMT) ist ein beispielhaftes Therapieverfahren, das die betroffene Extremität fordert, indem sie – teilweise im Eigentraining – repetitive und aufgabenorientierte Bewegungsübungen ausführt (Pollock et al., 2014; Shi et al., 2011). Die Literatur des CIMT betont die Bedeutung der Alltagsrelevanz in der Therapie, damit dem Klienten der Transfer von Erfolgen der Therapieeinheit in den Alltag gelingt (Morris, Taub & Mark, 2006).
Allerdings gibt es Klienten, die zum Beispiel durch kognitive oder kommunikative Einschränkungen wie einer Aphasie oder Demenz Schwierigkeiten haben, die für sie bedeutsamen Betätigungen im häuslichen Umfeld zu benennen. Daher wäre eine Entscheidungshilfe wünschenswert, um in der therapeutischen Praxis bei eingeschränkter Armfunktion die relevanten Betätigungsbereiche mit diesem Klienten zu erheben. Hier könnten Bilder den Klienten helfen, sich an Begriffe zu erinnern (Shepard, 1967). So könnten sich auch Klienten mit kognitiven und/oder sprachlichen Barrieren aktiver in die Therapiegestaltung einbringen.
Die Forscher wollten mithilfe eines wissenschaftlichen Verfahrens eine Entscheidungshilfe speziell für Klienten mit eingeschränkter Armfunktion sowie kommunikativen und kognitiven Einschränkungen entwickeln. Das Ziel dieser Studie war daher, passende Betätigungen des täglichen Lebens als Kategorien zu erfassen und diesen Teilbetätigungen (Items) zuzuordnen. Für die Kategorien und Items sollten zusätzlich passende Illustrationen zu Betätigungen entwickelt werden. Ein Papier-Prototyp sollte den Prozess der Anwendung festhalten und vorläufig im klinischen Kontext getestet werden. Diese Entscheidungshilfe namens ADOC-H („Aid for Decision-making in Occupation Choice“ for Hand) sollte als iPad-Anwendung (App) verfügbar sein. Die Entwicklung wurde in vier Phasen unterteilt: (1) Einigung auf Kategorien und Items des ADOC-H mithilfe eines Delphi-Prozesses; (2) Entwicklung von Bildern für Items der Anwendung mittels eines weiteren Delphi-Prozesses sowie die Bewertung der Eignung dieser Bilder durch Testungen an Probanden; (3) Entwicklung und Testen eines Papierprototyps im klinischen Setting sowie (4) Entwicklung der elektronischen Anwendung.
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Keyword 1: Neurologie
Keyword 2: mehrere Diagnosen
Keyword 3: Aid for Decision Making in Occupation Choice (ADOC)
Weitere: Aid for Decision Making in Occupation Choice (ADOC), Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL/ATL), App, Aufräumen/Putzen, betätigungsbasiert, betätigungsbasierte Intervention, betätigungsfokussiert, betätigungsorientiert, betätigungs- und aktivitätsbasierte Interventionen, Duschen/Baden, Einkaufen, ergotherapeutische Interventionen, Ergotherapie, erworbene Hirnschädigung, Essen, Essens-/Mahlzeitenzubereitung/Kochen, Fernbedienung benutzen, Geschirr spülen / Abwasch, Gesicht waschen, Hände waschen, Hand-/Nagelpflege, Hirnschädigung/-verletzung, Informations- und Kommunikationstechnologien, innerhäusliche Mobilität, instrumentelle Aktivitäten des täglichen Lebens (IADL), Mobilität, Mobilität (ICF), Mobilität im Alltag, Myelopathie, Neurologie, neurologische Erkrankung, neurologische Rehabilitation, persönliche Aktivitäten des täglichen Lebens (PADL), Putzen, Rückenmarksverletzung / Rückenmarkserkrankung / Querschnitt, Schlaganfall, Schlaganfallrehabilitation, sich ankleiden, sich waschen, Toilettenbenutzung, Verletzungen und Erkrankungen des Rückens, Wäsche machen, Zähne putzen, Zahnhygiene, Zervikale Spondylotische Myelopathie, Ziele setzen, zielorientiert