2016  |  SR/MA  |  EBP-ID: 22079

Verbessern webbasierte Interventionen zur psychischen Gesundheitskompetenz die psychische Gesundheitskompetenz von erwachsenen Internetnutzern? Ergebnisse eines systematischen Reviews

Brijnath B, Protheroe J, Mahtani KR et al. Do Web-based Mental Health Literacy Interventions Improve the Mental Health Literacy of Adult Consumers? Results From a Systematic Review. Journal of Medical Internet Research 2016; 18(6): e165. doi.org/10.2196/jmir.5463.

Abstract

Die folgende nutzerfreundliche Studienzusammenfassung von Marcel Konrad ist unter dem Titel „Verbessern webbasierte Interventionen zur psychischen Gesundheitskompetenz die psychische Gesundheitskompetenz von erwachsenen Internetnutzern? Ergebnisse eines systematischen Reviews“ in der Zeitschrift ergoscience (ergoscience 2016; 11(4): 168–9) veröffentlicht und wurde dem DVE freundlicherweise vom Schulz-Kirchner Verlag für die EBP-Datenbank zur Verfügung gestellt. Die kritische Beurteilung mittels PRISMA-Statement erfolgte durch den DVE. Zum Einstellen in die Datenbank musste der DVE redaktionelle Änderungen vornehmen. Die Original-Studienzusammenfassung, wie sie in der ergoscience erschienen ist, können Sie über https://www.skvshop.de/de/ beziehen.

Ziele der Arbeit

Was ist das Problem und was ist dazu bisher bekannt?

Trotz der global steigenden Prävalenz psychischer Störungen (Steel et al., 2014) besteht eine signifikante Behandlungslücke zwischen denen, die einer Behandlung bedürfen und denen, die eine Behandlung erhalten (Kohn, Saxena, Levav & Saraceno, 2004). Als einer der Hauptgründe hierfür wird das niedrige Niveau der psychischen Gesundheitskompetenz diskutiert (Jorm, 2012). Die psychische Gesundheitskompetenz ist definiert als „das Wissen und die Überzeugung über psychische Störungen, die ihre Anerkennung, ihr Management und ihre Prävention unterstützen“ und besteht aus sechs Komponenten (Jorm, 2000):

  1. Die Fähigkeit, psychische Erkrankungen zu erkennen,
  2. Wissen und Überzeugungen über Risikofaktoren und Ursachen,
  3. Wissen über Selbsthilfe-Maßnahmen,
  4. Wissen und Überzeugungen über zur Verfügung stehende professionelle Hilfe,
  5. Einstellungen, die die Anerkennung und das Suchen angemessener Hilfe erleichtern,
  6. Wissen darüber, wie geeignete psychische Gesundheitsinformationen zu suchen sind.

Bisherige Studien haben gezeigt, dass Verbesserungen der psychischen Gesundheitskompetenz und die Anerkennung von psychischen Störungen das Wissen, die Einstellung und das Verhalten gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen verbessern können (Jorm, Christensen & Griffiths, 2005). Diese Ergebnisse wurden allerdings unter Verwendung von Interventionen in traditionellen Medien wie Fernsehen, Radio und Zeitschriften gewonnen. Ferner wurden neue Kommunikationsmedien wie insbesondere über das Internet untersucht. Aktuell existiert jedoch keine systematische Auswertung über die tatsächliche Auswirkung webbasierter Interventionen auf die Stärkung der psychischen Gesundheitskompetenz.

Was wurde in der Studie untersucht?

In einem systematischen Review wurde die Wirksamkeit von webbasierten Interventionen zur psychischen Gesundheitskompetenz von erwachsenen Internetnutzern untersucht. Hierzu diente folgende Fragestellung:
Verbessern webbasierte Interventionen zur psychischen Gesundheitskompetenz die psychische Gesundheitskompetenz von erwachsenen Internetnutzern?

Dieses Review hatte zwei Ziele:

  1. Bestimmung und Bewertung der tatsächlichen Wirksamkeit von webbasierten Interventionen zur Verbesserung der psychischen Gesundheitskompetenz.
  2. Analyse, inwieweit Verbesserungen der psychischen Gesundheitskompetenz zu einer verbesserten Suche nach Gesundheitsinformationen, zu einer Verringerung der Stigmatisierung gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie zu verbesserten gesundheitsbezogenen Ergebnissen bei Menschen mit psychischen Störungen führt.
Die komplette Studienzusammenfassung mit den Ergebnissen der Studie ist nur für DVE-Mitglieder sichtbar. Loggen Sie sich HIER ein, um Zugriff auf alle Inhalte zu erhalten.

Hinweis zu den Fachbegriffen

Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.

Keywords

Keyword 1: Prävention

Keyword 2: psychische Gesundheit

Keyword 3: Interventionen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz

Weitere: Alcohol Use Disorders Identification Test (AUDIT), ältere/alte/(hoch-)betagte Menschen, ambulant, ambulant/stationär, Angehörige, Angst, Angststörung, Angst und Depression, Anxiety Literacy Questionnaire, Athleten, Aufmerksamkeits-Kontrollgruppe, Automatic Thoughts Questionnaire, Beck Depression Inventory (BDI) / Beck Depressions Inventar, Beratung/Coaching, BluePages, Bogardus Social Distance Scale, CBT Literacy questionnaire, Center for Epidemiologic Studies-Depression, Coping Strategies Inventory Short-Form, Depression, Depression Knowledge Survey, Depression Stigma Scale, depressive Episode/Depression, depressive Symptomatik, Edukation/Schulung, Erwachsene, European Health Interview Survey - Quality of Life, General Help-Seeking Questionnaire, Generalized Anxiety Disorder 7, Generalized Anxiety Stigma Scale, Gesunde, Gesundheitsförderung und Prävention, Gesundheitskompetenz, Hilfe suchen, Immigrant:innen, Interventionen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz, Intervention zuhause, Jugendliche, junge Erwachsene, Kessler Psychological Distress Scale, Kinder und Jugendliche, Knowledge About Schizophrenia Interview, kognitive Verhaltenstherapie, Kontextfaktoren, Körperfunktionen und -strukturen (ICF), Kriegsveteranen, Kurzpsychoeduktation, Lebenszufriedenheit, mentale Gesundheit, MoodGYM, Patient Health Questionnaire 9, personbezogene Faktoren (ICF), Plazebo, Posttraumatische Belastungsstörung, Prävention, Psychiatrie/Psychosomatik/Sucht, psychische Erkrankung, psychische Gesundheit, psychische Krise, psychisches Wohlergehen, Psychoedukation, Resilience Scale, Resilienz, Resistance to Treatment Survey, Scale for Assessment of Positive Symptoms, Schizophrenie, Selbsthilfegruppe, Internet, Selbstmordgedanken/-gefahr, Standardversorgung, stationär, Stigma of Suicide Scale, Stigma/Stigmatisierung, Studierende, Symptomatik, systematischer Review, Umweltfaktoren, Wartelisten-Kontrollgruppe, webbasierte Interventionen, Wissen

Filter

Diagnose(n)/Symptomatik

Psychische/psychosomatische Erkrankungen, Verhaltensstörungen
  • Affektive Störungen (z.B. Bipolare Störung, Depression)
  • Psychosen (z.B. Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen)
  • Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen (z.B. Phobien, Zwang, dissoziative Störungen)
  • Verhaltensauffälligkeiten, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, Sucht (z.B. Essstörungen, ADHS)
  • Andere psychische/psychosomatische Erkrankungen

Altersgruppe(n)

  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • ältere/alte/(hoch-)betagte Menschen

Zielgruppe(n)

  • Patient:innen/Klient:innen
  • Angehörige
  • Sonstige, z.B. Pflegekräfte, Lehrer:innen, Arbeitgeber:innen, Kommunen

Interventionen

Beratung, Edukation, Schulung
  • Beratung, Schulung, Coaching, (Psycho-)Edukation
  • Verhaltenstherapeutische/-bezogene Interventionen
Spezifische Aktivitäten (Training von Betätigungsfertigkeiten, Restitution)
  • Training prozessbezogener Fertigkeiten (z.B. Kognitives Training, HoDT)
  • Sonstige (z.B. Aktivitätsgruppen, Virtuelle Realität, digitale Angebote)
Sonstige Interventionen
  • Psychosoziale Therapien

Berufsgruppe(n)

  • Berufsgruppe unklar/Ergotherapie nicht beteiligt