Die folgende nutzerfreundliche Studienzusammenfassung von Annika Theis ist unter dem Titel „Wirksamkeit eines frühzeitigen Interventionsprogramms für gefährdete Jungen im Vorschulalter: eine Studie mit zwei Gruppenkontrollstudien“ in der Zeitschrift ergoscience (ergoscience 2013; 8(3): 120–2) veröffentlicht und wurde dem DVE freundlicherweise vom Schulz-Kirchner Verlag für die EBP-Datenbank zur Verfügung gestellt. Die kritische Beurteilung mittels PEDro-Skala erfolgte durch den DVE. Zum Einstellen in die Datenbank musste der DVE redaktionelle Änderungen vornehmen. Die Original-Studienzusammenfassung, wie sie in der ergoscience erschienen ist, können Sie über https://www.skvshop.de/de/ beziehen.
Im vergangenen Jahrzehnt entwickelte sich die Partizipation zu einer wichtigen Messgröße, um die Wirksamkeit von medizinischen und pädagogischen Interventionen zu beurteilen. Partizipation steht in einem engen Zusammenhang mit der persönlichen Gesundheit und der Lebensqualität. Sowohl die ICF (International Classification of Functioning, Disability and Health) als auch ergotherapeutische Inhaltsmodelle sehen Betätigung und Partizipation als ein Zusammenspiel zwischen den individuellen Fertigkeiten, der Betätigung und der Umwelt. In vorausgegangenen Studien konnte bei Kindern aus sozialökonomisch schwachen Familien bereits vielfach eine vorhandene Entwicklungsverzögerung bzw. ein erhöhtes Risiko für eine Entwicklungsverzögerung im motorischen, kognitiven oder sozialen Bereich nachgewiesen werden. Die Studie untersucht Schüler aus israelisch ultraorthodoxen Vorschulen, bei denen ein einheitlicher kultureller Hintergrund sowie ähnlich schwache ökonomische Verhältnisse vorherrschen. Die Mütter sind in der Regel Hausfrauen, und die Familienväter studieren oder lehren an religiösen Hochschulen, die ein eigenes Bildungssystem für Kinder haben. Diese Familien machen ca. 10 % der israelischen Bevölkerung aus. Mädchen und Jungen werden getrennt unterrichtet und vor allem bei den Jungen steht der Religionsunterricht im Vordergrund. Spielen oder körperliche Betätigungen werden selten angeboten und sind im Lehrplan kaum zu finden. Die Gemeinde beauftragte die Forscher, ein entsprechendes Interventionsprogramm unter Einbezug der Kultur sowie im Einklang mit den Bedürfnissen der Kinder zu entwickeln.
Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit eines multidisziplinären und multimodalen frühzeitigen Interventionsprogramms zur Steigerung der Betätigungsfertigkeiten und der Partizipation in Vorschulaktivitäten zu evaluieren. Die Forschungsfragen dazu lauteten:1. Werden die Betätigungen und die Partizipation im Alltag von gefährdeten Jungen im Vorschulalter nach dem Interventionsprogramm signifikant steigen? 2. Wird die Ausführung der Betätigungen im Bereich Partizipation besser sein als in der Kontrollgruppe?
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Keyword 1: Kinder
Keyword 2: Betätigungsdeprivation
Weitere: Aktivitäten und Teilhabe (ICF), andere Intervention, Beratung/Coaching, Betätigung, Betätigungsdeprivation, Betätigungsperformanz, Betätigungsverhalten, Entwicklungsverzögerung, ergotherapeutische Interventionen, Ergotherapie, Feinmotoriktraining / Förderung feinmotorischer Fähigkeiten, Förderung der kognitiven Entwicklung, Förderung der motorischen Entwicklung, Gesundheitsförderung und Prävention, Grafomotorik, grafomotorisches Training / Schreibtraining / grafomotorische Therapie, Grobmotorik, Gruppentherapie, Handgeschicklichkeit, Handgeschicklichkeitstraining, Kinder, Kindergartenkinder, Kinder und Jugendliche, kognitive Fertigkeiten, kognitives Training, kontrollierte Studie, Lehrende, motorische Fertigkeiten, motorisches Training, Partizipation / Teilhabe (ICF), Prävention, Präventionskonzept/-programm, Vorschulkinder