Bei den folgenden Ausführungen handelt es sich um den Abstract des HTA-Berichts:
Es wird prognostiziert, dass sich die Anzahl dementer Personen von gegenwärtig rund 1,45 Millionen bis zum Jahr 2050 voraussichtlich verdoppeln wird. Aufgrund dieser zahlenmäßigen Entwicklung und der durch die Erkrankung ausgelösten Problematik für Betroffene, ihre Angehörigen, die Pflegenden und Ärzte sowie die therapeutischen Berufe stellt die Behandlung demenzieller Erkrankungen und die Betreuung insbesondere von Personen mit mittlerer und schwerer Demenz eine große menschliche, gesellschafts- und gesundheitspolitische Herausforderung dar. Gegenwärtig wird der Einsatz von Ergotherapie zur Behandlung der Demenz von verschiedenen nationalen und internationalen Leitlinien mit Einschränkungen empfohlen.
Unter dem Begriff Demenz werden unterschiedliche Erkrankungen subsumiert, die sich meist als chronische und/oder fortschreitende Krankheit des Gehirns mit Störung höherer kortikaler Funktionen manifestieren. Durch den Einsatz der Ergotherapie wird eine Stärkung dementer Personen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit/Erholung angestrebt. Dadurch soll die Handlungsfähigkeit im Alltag, die gesellschaftliche Teilhabe sowie die Lebensqualität und -zufriedenheit dementer Menschen verbessert werden. Die ergotherapeutischen Behandlungsverfahren sind in der Heilmittelrichtlinie als Maßnahmen der psychisch-funktionellen Behandlung, des Hirnleistungstrainings und der neuropsychologisch orientierten Behandlung, der sensomotorisch-perzeptiven sowie der
motorisch-funktionellen Behandlung beschrieben.
Die klinische Fragestellung dieses Berichts befasst sich mit der vergleichenden Bewertung des Einsatzes und der Effektivität ergotherapeutischer Verfahren bei der Behandlung von Menschen mit mittlerer bis schwerer Demenz. Gegenstand ist auch die Frage, ob die Krankheitsprogression bei mittlerer Demenz durch Ergotherapie gebremst werden kann. Bei der ökonomischen Betrachtung des Einsatzes von Ergotherapie stellt sich die Frage, wie kosteneffektiv
Ergotherapie in der Behandlung von Menschen mit mittlerer und schwerer Demenz ist. Unter ethisch-sozialen Gesichtspunkten interessiert, inwieweit die Lebensqualität von Menschen mit mittlerer und schwerer Demenz durch Ergotherapie verbessert wird.
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Keyword 1: Demenz
Keyword 2: Demenz
Keyword 3: Ergotherapie
Weitere: ADL-Training, Aktivierung, Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL/ATL), Aktivitäten (ICF), Aktivitäten und Teilhabe (ICF), aktivitätsorientierte Intervention, ältere/alte/(hoch-)betagte Menschen, Angehörigenberatung, Angehörigenberatung und -training, betätigungsorientiert, Demenz, Demenz bei Alzheimer-Krankheit, Einweisung ins Alters-/Pflegeheim, Einzeltherapie, ergotherapeutische Interventionen, Ergotherapie, Erwachsene, fortgeschrittene Demenz, Gruppentherapie, Health Technology Assessment (HTA), klientenzentriert, kognitive Funktionsfähigkeit, kognitive Stimulation, Kontextfaktoren, Körperfunktionen und -strukturen (ICF), körperliche Aktivität und körperliches Training, körperliches Training, Kosteneffektivität, Lebensqualität, leichte bis mäßige Demenz, mäßige Demenz, Mehrkomponenten-Intervention, personbezogene Faktoren (ICF), sensorische Stimulation, systematischer Review, Umweltanpassung, Umweltfaktoren, Validation / Validationstherapie, Verhalten, Wohnraumanpassung / Wohnumfeldgestaltung, Zeitaufwand