Die folgende nutzerfreundliche Studienzusammenfassung von Lena Krzemien, Aileeen Mönnich und Lennard Reinke ist unter dem Titel „Studienzusammenfassung: Potenzial von Virtual Reality zur bedeutungsvollen Teilhabe von Erwachsenen mit Demenz in Pflegeeinrichtungen: Ein Scoping Review“ in der Zeitschrift ergoscience (ergoscience 2024; 19(3): 122–3) veröffentlicht und wurde dem DVE freundlicherweise vom Schulz-Kirchner Verlag für die EBP-Datenbank zur Verfügung gestellt. Zum Einstellen in die Datenbank musste der DVE redaktionelle Änderungen vornehmen. Die Original-Studienzusammenfassung, wie sie in der ergoscience erschienen ist, können Sie über https://www.skvshop.de/de/ beziehen.
Es ist nachgewiesen, dass sich Menschen mit Demenz eher weniger betätigen. Außerdem haben sie einen limitierten Zugang zu bedeutsamen Betätigungen, was sich negativ auf die Lebensqualität der betroffenen Personen auswirken kann. Es bestehen Einschränkungen in verschiedenen Dimensionen wie der physischen und psychischen Gesundheit sowie im Sozialleben (AOTA, 2020).
Obwohl der positive Einfluss von Betätigung auf das Wohlbefinden bekannt ist und an Demenz Erkrankte eine individuelle und personbezogene Behandlung benötigen, besteht eine Diskrepanz zwischen dem theoretischen Verständnis und der praktischen Umsetzung (Laver, 2016). Insbesondere in Pflegeheimen sind Menschen mit Demenz häufig am wenigsten in Aktivitäten einbezogen. Sie verbringen viel Zeit im Bett und gehen keinen Beschäftigungen nach, was zu Einsamkeit, Depression, Isolation und Hilflosigkeit führen kann (Kolanowski & Litaker, 2006; BatesJensen et al., 2004; Hill et al., 2010; Neal et al., 2020).
Ein wichtiges Konzept in dieser Hinsicht ist die „Occupational Justice“: das Recht auf die Teilnahme an bedeutungsvollen Betätigungen (Wilcock & Townsend, 2019). Dieses Recht wird durch die Demenzerkrankung und das Umfeld in Pflegeeinrichtungen stark beeinflusst (du Toit et al., 2019).
Ein Ansatz, um den vorhandenen Gegebenheiten positiv entgegenzuwirken, ist der Einsatz von Virtual-Reality-Programmen, der als Mittel mit großem Potenzial zur Unterstützung von Menschen mit Demenz angesehen wird (Sherman & Craig, 2018).
Der aktuelle Stand der Forschung zeigt bislang wenig Evidenz bezüglich der Auswirkungen von virtueller Realität (VR) auf das Betätigungsverhalten und die Teilhabe von Menschen mit Demenz in Pflegeeinrichtungen (To’mah & du Toit, 2006). Jedoch geht die Tendenz dahin, auch im Gesundheitswesen zunehmend mit neuen Technologien zu arbeiten (Rose et al., 2018).
Der vorliegende Scoping-Review untersucht die Einsatzmöglichkeiten von virtueller Realität zur Förderung der Teilhabe von Demenzpatient:innen in Pflegeeinrichtungen und stellt die vorhandenen Stärken und Schwächen des Ansatzes dar. Dabei wurde folgende Forschungsfrage verfolgt: „Wie kann VR genutzt werden, um Sozialleben, Erholung, Produktivität und Aktivität von Menschen mit Demenz zu stärken?“
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Keyword 1: Demenz
Keyword 2: Altersheim / Pflegeheim / Pflegeeinrichtung
Keyword 3: Virtuelle Realität (VR)
Weitere: Aktivitäten, Aktivitäten (ICF), Aktivitäten und Teilhabe (ICF), ältere/alte/(hoch-)betagte Menschen, Altersheim / Pflegeheim / Pflegeeinrichtung, Demenz, Demenz bei Alzheimer-Krankheit, Eingebundensein in Betätigungen / Occupational Engagement / Betätigungspartizipation, Ergotherapie, Erholung / Freizeit, Erwachsene, Interpersonelle Interaktionen und Beziehungen (ICF), kognitive Beeinträchtigungen/Schädigungen, Mild Cognitive Impairment (MCI), Partizipation / Teilhabe (ICF), Produktivität, Scoping Review, soziales Leben, unerwünschte Wirkungen, Virtuelle Realität (VR)