2012  |  Sonstige  |  EBP-ID: 21926

Häusliche Ergotherapie bei Demenz: Ergebnisse randomisierter Studien und ein Fallbeispiel aus dem WHEDA-Programm

Voigt-Radloff S, Rühlemann A, Hüll M. Häusliche Ergotherapie bei Demenz: Ergebnisse randomisierter Studien und ein Fallbeispiel aus dem WHEDA-Programm. ergoscience 2012; 7(3): 113-8.

Abstract

Einleitung

Der Artikel fasst die Ergebnisse der vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten multizentrischen Studie zur häuslichen Ergotherapie bei Demenz zusammen, vergleicht die Ergebnisse mit den Resultaten internationaler Studien und veranschaulicht die Behandlungsprinzipien anhand eines Fallbeispiels.

Methode

Ein verblindetes aktiv kontrolliertes randomisiertes Studiendesign sollte die Hypothese testen, dass zehn ergotherapeutische Hausbesuche die Alltagsbewältigung von demenzerkrankten Menschen signifikant besser stabilisiert als eine einmalige umfangreiche häusliche Beratung.

Ergebnis: Beide Untersuchungsgruppen blieben in der Alltagsbewältigung, dem Betreuungsbedarf sowie in der Lebensqualität und Stimmung für 6 Monate stabil. Verglichen mit der niederländischen Originalstudie und der neuesten amerikanischen Untersuchung zur häuslichen Ergotherapie bei Demenz hatten die Patienten der deutschen Studie bereits vor der Behandlung einen geringeren Hilfebedarf bei Alltagskaktivitäten.

Schlussfolgerung

Bei Patienten mit leichtgradiger Demenz und geringem Hilfebedarf bei alltäglichen Verrichtungen ist ein einmaliger präventiver ergotherapeutischer Beratungsbesuch ausreichend. Bei Demenzerkrankten mit mindestens mittlerem Hilfebedarf in den instrumentellen Aktivitäten des täglichen Lebens kann ein individualisiertes ergotherapetuisches Hausbesuchsprogramm indiziert sein.

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Hinweis zu den Fachbegriffen

Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.

Keywords

Weitere: Alltag, Betätigung, betätigungsorientiert, Demenz bei Alzheimer-Krankheit, Hausbesuch, klientenzentriert

Filter

Diagnose(n)/Symptomatik

Neurologische Erkrankungen
  • Demenz, MCI (Mild Cognitive Impairment), Amnesie
Psychische/psychosomatische Erkrankungen, Verhaltensstörungen
  • Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen (z.B. Phobien, Zwang, dissoziative Störungen)
  • Verhaltensauffälligkeiten, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, Sucht (z.B. Essstörungen, ADHS)

Altersgruppe(n)

  • Erwachsene
  • ältere/alte/(hoch-)betagte Menschen

Zielgruppe(n)

  • Patient:innen/Klient:innen
  • Angehörige

Interventionen

Beratung, Edukation, Schulung
  • Beratung, Schulung, Coaching, (Psycho-)Edukation
Spezifische Aktivitäten (Training von Betätigungsfertigkeiten, Restitution)
  • Training persönlicher ADL (z.B. Anziehtraining, Lagerung und Transfer, LiN)
  • Training instrumenteller ADL (z.B. Haushalts-, Schreibtraining, AOT)
  • Training von sozialen, Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten
Sonstige Interventionen
  • Psychosoziale Therapien
  • Familientherapie

Berufsgruppe(n)

  • Ergotherapie beteiligt
DVE-Studienzusammenfassung erstellt von: © Sabine George und © Helga Ney-Wildenhahn, 2020