Der Artikel fasst die Ergebnisse der vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten multizentrischen Studie zur häuslichen Ergotherapie bei Demenz zusammen, vergleicht die Ergebnisse mit den Resultaten internationaler Studien und veranschaulicht die Behandlungsprinzipien anhand eines Fallbeispiels.
Ein verblindetes aktiv kontrolliertes randomisiertes Studiendesign sollte die Hypothese testen, dass zehn ergotherapeutische Hausbesuche die Alltagsbewältigung von demenzerkrankten Menschen signifikant besser stabilisiert als eine einmalige umfangreiche häusliche Beratung.
Ergebnis: Beide Untersuchungsgruppen blieben in der Alltagsbewältigung, dem Betreuungsbedarf sowie in der Lebensqualität und Stimmung für 6 Monate stabil. Verglichen mit der niederländischen Originalstudie und der neuesten amerikanischen Untersuchung zur häuslichen Ergotherapie bei Demenz hatten die Patienten der deutschen Studie bereits vor der Behandlung einen geringeren Hilfebedarf bei Alltagskaktivitäten.
Bei Patienten mit leichtgradiger Demenz und geringem Hilfebedarf bei alltäglichen Verrichtungen ist ein einmaliger präventiver ergotherapeutischer Beratungsbesuch ausreichend. Bei Demenzerkrankten mit mindestens mittlerem Hilfebedarf in den instrumentellen Aktivitäten des täglichen Lebens kann ein individualisiertes ergotherapetuisches Hausbesuchsprogramm indiziert sein.
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Weitere: Alltag, Betätigung, betätigungsorientiert, Demenz bei Alzheimer-Krankheit, Hausbesuch, klientenzentriert