2012  |  SR/MA  |  EBP-ID: 21770

Einfluss körperliche Aktivität auf die Kognition. Ist körperliche Aktivität Demenz-präventiv?

Reimers CD, Knapp G, Tettenborn B. Einfluss körperliche Aktivität auf die Kognition. Ist körperliche Aktivität Demenz-präventiv?. Aktuelle Neurologie 2012; 39(06): 276-91.

Abstract

Der Einfluss regelmäßiger körperlicher Aktivität auf kognitive Leistungen gewinnt wegen zunehmender Häufigkeit an Demenzerkrankungen im Zug der demografischen Entwicklung an Interesse. In der vorliegenden Literaturübersicht wird der Frage nachgegangen, ob und gegebenenfalls welchen Einfluss körperliche Aktivität kurz- oder langfristig auf kognitive Leistungen hat. Es wurde zudem eine Metaanalyse prospektiver Kohortenstudien zur Entwicklung kognitiver Defizite mit und ohne regelmäßige körperliche Aktivität bei älteren Personen vorgenommen. Es zeigt sich, dass körperliche Aktivität sowohl kurz- als auch langfristig einen positiven Einfluss auf kognitive Funktionen ausüben kann, wobei allerdings der Effekt bei bereits bestehenden kognitiven Einschränkungen gering bis sogar fraglich ist. Hingegen zeigt die Metaanalyse, dass regelmäßige körperliche Aktivität – in der Regel im aeroben Bereich – das Risiko eines Abbaus kognitiver Leistungsfähigkeit bei älteren Personen um etwa 25 % (undifferenzierte Demenzen), 37 % (Demenz vom Alzheimer-Typ) und 46 % (leichtes kognitives Defizit) reduzieren kann. Lediglich das Risiko vaskulärer Demenzen wurde nicht signifikant gesenkt. Hierin besteht – neben zahlreichen anderen gesundheitsfördernden Effekten – eine weitere Grundlage für den Sinn regelmäßiger sportlicher Aktivität.

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Hinweis zu den Fachbegriffen

Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.

Keywords

Weitere: Bewegung, geistiger Abbau, Sport

Filter

Diagnose(n)/Symptomatik

Neurologische Erkrankungen
  • Demenz, MCI (Mild Cognitive Impairment), Amnesie

Altersgruppe(n)

  • ältere/alte/(hoch-)betagte Menschen

Zielgruppe(n)

  • Patient:innen/Klient:innen

Interventionen

Spezifische Aktivitäten (Training von Betätigungsfertigkeiten, Restitution)
  • Training im Bereich Spiel, Freizeit, Erholung (z.B. Entspannung, Feldenkrais)
  • Sonstige (z.B. Aktivitätsgruppen, Virtuelle Realität, digitale Angebote)
Sonstige Interventionen
  • Prävention/Gesundheitsförderung, Risiko-Assessment und -kontrolle

Berufsgruppe(n)

  • Berufsgruppe unklar/Ergotherapie nicht beteiligt