2015  |  Sonstige  |  EBP-ID: 22174

Erste Kurzzeitergebnisse eines ganztägigen ambulanten pneumologischen Rehabilitationsprogramms an einer Akutklinik bei Patienten mit leicht- bis schwerstgradiger COPD

Spielmanns M, Winkler A, Priegnitz C et al. Erste Kurzzeitergebnisse eines ganztägigen ambulanten pneumologischen Rehabilitationsprogramms an einer Akutklinik bei Patienten mit leicht- bis schwerstgradiger COPD. Rehabilitation (Stuttgart) 2015; 54(5): 297-303.

Abstract

Ziel der Studie: Die positiven Auswirkungen einer pneumologischen Rehabilitation bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) sind beschrieben und stationäre Programme sind in Deutschland die favorisierten Ansätze. Bisher ist nicht untersucht worden, ob ein an einer Akutklinik durchgeführtes ganztägig ambulantes Rehabilitationsprogramm mit einer Regelverweildauer von 3 Wochen bei COPD-Patienten effektiv ist. In einer prospektiven Beobachtungsstudie untersuchten wir COPD-Patienten, die an einem ambulanten Rehabilitationsprogramm teilnahmen, welches an einer Akutklinik angegliedert ist – das Erste dieser Art in Deutschland.

Methodik: 32 COPD-Patienten, GOLD-Stadium II–IV, Phänotyp B–D (Alter Mittelwert 64,5 ± 21,9 Jahre; 18 Männer, 14 Frauen) wurden konsekutiv in einer nach den Kriterien der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation eingerichteten multimodalen Rehabilitation über im Durchschnitt 19 (15–21) Tage behandelt. Die erhobenen Daten (Gehstrecke im 6-MGT, BODE-Index, HADS-, BDI/TDI-, CAT-Fragebögen) wurden zu Beginn und am Ende der Rehabilitationsmaßnahme im Sinne einer prä-(T1)/post-(T2)-Analyse erhoben.

Ergebnisse

Im Vergleich T1 zu T2 zeigten sich in nahezu allen erfassten Parametern signifikante und klinisch relevante Verbesserungen. Insbesondere eine Zunahme der Ausdauerfähigkeit im 6-Minutengehtest (6-MGT) war nachweisbar (T1: 485,78 ± 158,24, T2 527,97 ± 146,75 Meter, p = 0,0212). Die Werte der Bodyplethysmografie, der Diffusionskapazität und der Blutgasanalyse blieben unverändert. Wesentliche Nebenwirkungen oder Komplikationen traten nicht auf. Alle Patienten konnten die Rehabilitation regulär beenden.

Schlussfolgerung

Im Rahmen der komplexen ambulanten pneumologischen Rehabilitation zeigte sich in der untersuchten Klientel zumindest im kurzfristigen Verlauf eine signifikante Verbesserung. Einschränkend muss erwähnt werden, dass die Fallzahl sehr gering war und dass vor weiteren Schlussfolgerungen die Auswertung nach Erreichen einer größeren Fallzahl abgewartet werden muss. Die Ansiedelung der ambulanten Rehabilitation an einer Akutklinik stellt dabei eine sinnvolle organisatorische und strukturelle Verbindung dar.

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Hinweis zu den Fachbegriffen

Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.

Keywords

Weitere: 6-Minuten-Gehtest (6MWT), chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Edukation/Schulung, Ergotherapie, körperliches Training, pneumologische Rehabilitation

Filter

Diagnose(n)/Symptomatik

Innere Erkrankungen, Erkrankungen von Stoffwechsel- und/oder Immunsystem
  • Kardiovaskuläre und Atemwegserkrankungen

Altersgruppe(n)

  • Erwachsene
  • ältere/alte/(hoch-)betagte Menschen

Zielgruppe(n)

  • Patient:innen/Klient:innen

Interventionen

Sonstige Interventionen
  • Leistungserbringung (z.B. ambulant vs. stationär, mono- oder multidisziplinär, Case Management, Klientenzentrierung, Betätigungsorientierung, Teletherapie/Telehealth)

Berufsgruppe(n)

  • Ergotherapie beteiligt
DVE-Studienzusammenfassung erstellt von: © Sabine George und © Helga Ney-Wildenhahn, 2018