Die interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie (IMST) zielt auf Schmerzlinderung und adaptive Schmerzbewältigung ab, ohne gezieltes kognitives Training zu berücksichtigen. Angesichts der Zunahme älterer Menschen mit chronischem Schmerz und häufiger Folgen wie Depression, Immobilisierung, Isolation und kognitivem Rückgang ist die Förderung der psychischen Stabilität und Lebensqualität der Betroffenen eine zentrale Aufgabe. Additives kognitives Training nach Dr. med. Franziska Stengel könnte den psycho-sozialen Folgen entgegenwirken und die Lebensqualität steigern.
Die Behandlung von chronischem Schmerz bei älteren Menschen ist aufgrund der vielfältigen Aspekte des Alterungsprozesses komplex und es fehlen hierfür spezifische Richtlinien. Zudem berichten Betroffene häufig von zusätzlichen kognitiven Beeinträchtigungen. In diesem Zusammenhang wurde der Frage nachgegangen, ob kognitives Training nach Dr. Franziska Stengel (KT) als ergotherapeutische Intervention geeignet ist, um bei geriatrischer Klientel (>70 Jahre) mit chronischem Schmerz das Wohlbefinden zu verbessern, die psychische Belastung und die Schmerzintensität zu reduzieren.
Mithilfe eines quantitativ-experimentellen Forschungsdesigns wurden die Auswirkungen von additivem KT in der interdisziplinären multimodalen Schmerztherapie (im Vergleich ohne KT) untersucht. Hierbei dienten die Parameter des deutschen Schmerz-Fragebogens als Messgrößen und die erhobenen Daten der konsekutiv randomisierten Prä- und Posttest-Gruppen wurden statistisch ausgewertet.
Insgesamt nahmen 52 Proband:innen an der Untersuchung teil. In der Interventionsgruppe mit additivem KT zeigten sich positive Effekte auf das Wohlbefinden, die jedoch statistisch nicht signifikant waren (p = 0,248). Im Prä-Post-Vergleich stieg der Median in der Interventionsgruppe von 8 auf 24 Summenpunkte, während bei der Kontrollgruppe der Median von 10 Summenpunkten auf 23,5 stieg. Hinsichtlich der psychischen Stabilität lagen die p-Werte über dem festgelegten Signifikanzniveau, aber die Mediane der Tests waren in der Interventionsgruppe im Post-Test kleiner als in der Kontrollgruppe. Auch die Effekte hinsichtlich der Schmerzintensität waren im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich, aber nicht signifikant. (p = 0,052; r = 0,272, Median der Interventionsgruppe sank im Test der visuellen analogen Schmerzskala von 6,5 auf 3 im Vergleich zur Kontrollgruppe von 6,5 auf 5).
KT nach Stengel könnte für geriatrische Klient:innen in der stationären multimodalen Schmerztherapie eine mögliche Intervention darstellen. Ergotherapeut:innen könnten ihren Klient:innen mittels sozialer Integration und kognitiver Förderung bis zu einem gewissen Grad eine Schmerzlinderung ermöglichen.
Verwendung der praxisrelevanten Zusammenfassung und des Abstracts mit freundlicher Genehmigung des Schulz-Kirchner Verlags. Die kritische Beurteilung mittels PEDro-Skala erfolgte durch den DVE. Der Volltext kann über https://www.skvshop.de/de/ bezogen werden (genaue Literaturangabe s. o.). Zum Einstellen in die Datenbank musste der DVE redaktionelle Änderungen vornehmen.
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Keyword 1: ältere/alte/(hoch-)betagte Erwachsene
Keyword 2: chronische Schmerzen
Keyword 3: Kognitives Training und Gedächtnistraining nach Dr. med. Franziska Stengel®
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