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2025  |  RCT/CCT  |  EBP-ID: 22686

Additives kognitives Training (KT) nach Dr. med. Franziska Stengel. Wirksamkeit bei geriatrischer Klientel mit chronischen Schmerzen in stationärer Behandlung

Bernhardt A-S, Röhrig-Herzog G. Additives kognitives Training (KT) nach Dr. med. Franziska Stengel. Wirksamkeit bei geriatrischer Klientel mit chronischen Schmerzen in stationärer Behandlung. ergoscience 2025; 20(1): 20-27. doi.org/10.2443/skv-s-2025-54020250103.

Abstract

Praxisrelevante Zusammenfassung

Die interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie (IMST) zielt auf Schmerzlinderung und adaptive Schmerzbewältigung ab, ohne gezieltes kognitives Training zu berücksichtigen. Angesichts der Zunahme älterer Menschen mit chronischem Schmerz und häufiger Folgen wie Depression, Immobilisierung, Isolation und kognitivem Rückgang ist die Förderung der psychischen Stabilität und Lebensqualität der Betroffenen eine zentrale Aufgabe. Additives kognitives Training nach Dr. med. Franziska Stengel könnte den psycho-sozialen Folgen entgegenwirken und die Lebensqualität steigern.

Zusammenfassung

Einleitung

Die Behandlung von chronischem Schmerz bei älteren Menschen ist aufgrund der vielfältigen Aspekte des Alterungsprozesses komplex und es fehlen hierfür spezifische Richtlinien. Zudem berichten Betroffene häufig von zusätzlichen kognitiven Beeinträchtigungen. In diesem Zusammenhang wurde der Frage nachgegangen, ob kognitives Training nach Dr. Franziska Stengel (KT) als ergotherapeutische Intervention geeignet ist, um bei geriatrischer Klientel (>70 Jahre) mit chronischem Schmerz das Wohlbefinden zu verbessern, die psychische Belastung und die Schmerzintensität zu reduzieren.

Methode

Mithilfe eines quantitativ-experimentellen Forschungsdesigns wurden die Auswirkungen von additivem KT in der interdisziplinären multimodalen Schmerztherapie (im Vergleich ohne KT) untersucht. Hierbei dienten die Parameter des deutschen Schmerz-Fragebogens als Messgrößen und die erhobenen Daten der konsekutiv randomisierten Prä- und Posttest-Gruppen wurden statistisch ausgewertet.

Ergebnis

Insgesamt nahmen 52 Proband:innen an der Untersuchung teil. In der Interventionsgruppe mit additivem KT zeigten sich positive Effekte auf das Wohlbefinden, die jedoch statistisch nicht signifikant waren (p = 0,248). Im Prä-Post-Vergleich stieg der Median in der Interventionsgruppe von 8 auf 24 Summenpunkte, während bei der Kontrollgruppe der Median von 10 Summenpunkten auf 23,5 stieg. Hinsichtlich der psychischen Stabilität lagen die p-Werte über dem festgelegten Signifikanzniveau, aber die Mediane der Tests waren in der Interventionsgruppe im Post-Test kleiner als in der Kontrollgruppe. Auch die Effekte hinsichtlich der Schmerzintensität waren im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich, aber nicht signifikant. (p = 0,052; r = 0,272, Median der Interventionsgruppe sank im Test der visuellen analogen Schmerzskala von 6,5 auf 3 im Vergleich zur Kontrollgruppe von 6,5 auf 5).

Schlussfolgerung

KT nach Stengel könnte für geriatrische Klient:innen in der stationären multimodalen Schmerztherapie eine mögliche Intervention darstellen. Ergotherapeut:innen könnten ihren Klient:innen mittels sozialer Integration und kognitiver Förderung bis zu einem gewissen Grad eine Schmerzlinderung ermöglichen.

Hinweis

Verwendung der praxisrelevanten Zusammenfassung und des Abstracts mit freundlicher Genehmigung des Schulz-Kirchner Verlags. Die kritische Beurteilung mittels PEDro-Skala erfolgte durch den DVE. Der Volltext kann über https://www.skvshop.de/de/ bezogen werden (genaue Literaturangabe s. o.). Zum Einstellen in die Datenbank musste der DVE redaktionelle Änderungen vornehmen.

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Hinweis zu den Fachbegriffen

Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.

Keywords

Keyword 1: ältere/alte/(hoch-)betagte Erwachsene

Keyword 2: chronische Schmerzen

Keyword 3: Kognitives Training und Gedächtnistraining nach Dr. med. Franziska Stengel®

Weitere: Aktivitäten (ICF), Aktivitäten und Teilhabe (ICF), ältere/alte/(hoch-)betagte Erwachsene, chronische Erkrankung, chronische Schmerzen, Deutscher Schmerzfragebogen (DSF), ergotherapeutische Interventionen, Ergotherapie, Erwachsene, Geriatrie, geriatrische Rehabilitation, keine Intervention, kognitive Beeinträchtigungen/Schädigungen, kognitives Training, Kognitives Training und Gedächtnistraining nach Dr. med. Franziska Stengel®, Körperfunktionen und -strukturen (ICF), mentale Gesundheit, mentales Wohlbefinden, psychisches Wohlergehen, psychische Verfassung, randomisierte kontrollierte Studie, Schmerzbewältigung, Schmerzen, Schmerzmanagement, Schmerzreduktion, Standardversorgung, Wohlbefinden

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Diagnose(n)/Symptomatik

Neurologische Erkrankungen
  • Demenz, MCI (Mild Cognitive Impairment), Amnesie
Sonstige
  • Multimorbidität, Palliativversorgung, Schmerzen, HIV/AIDS

Altersgruppe(n)

  • Erwachsene
  • ältere/alte/(hoch-)betagte Menschen

Zielgruppe(n)

  • Patient:innen/Klient:innen

Interventionen

Spezifische Aktivitäten (Training von Betätigungsfertigkeiten, Restitution)
  • Training prozessbezogener Fertigkeiten (z.B. Kognitives Training, HoDT)

Berufsgruppe(n)

  • Ergotherapie beteiligt
Kritische Bewertung erstellt von: © Sabine George und © Theresa Hausner, 2025