Ein mit dem Älterwerden verbundener Wohnungswechsel in eine betreute Einrichtung stellt einen Lebensübergang dar, der Anpassungen erfordert. Häufig werden Ressourcen und Potenziale älterer Personen von Akteuren im Gesundheitswesen unterschätzt oder nicht ausreichend erkannt. Für die Entwicklung gesundheitsförderlicher Maßnahmen ist daher die Erfassung der individuell wahrgenommenen Bedarfe von Senioren von hoher Bedeutung.
Basierend auf einem rekonstruierenden empirischen Forschungsansatz nach Gläser und Laudel (2010) wurden sieben leitfadengestützte Interviews mit Senioren, die in ein betreutes Wohnen gezogen sind, durchgeführt.
Die Selbstbestimmung von Senioren, die in ein betreutes Wohnen gezogen sind, wird als zentraler Bedarf und als Ressource für Gesundheit und Wohlbefinden angesehen. Dazu gehört die möglichst lange Aufrechterhaltung selbstbestimmter Mobilität oder der Wunsch nach einem selbstverwalteten Gemeinschaftsraum. Als wichtig erleben es die befragten Senioren auch, bei Gruppenangeboten als Individuen mit ihren Fähigkeiten und Ressourcen betrachtet zu werden. Weitere gesundheitsfördernde Ressourcen sind die Geselligkeit, die institutionelle Unterstützung und ein barrierefreier Kontext.
Akteure im Gesundheitswesen sollten bei der Entwicklung und Durchführung von gesundheitsfördernden Angeboten sowie beim Aufbau von strukturellen Rahmenbedingungen im Wohnumfeld der Senioren dem Aspekt der Selbstbestimmung einen hohen Stellenwert beimessen. Dazu sollte ein personenzentrierter Ansatz auf Augenhöhe angewandt werden.
Verwendung des Abstracts mit freundlicher Genehmigung des Schulz-Kirchner Verlags. Der Volltext kann über https://www.skvshop.de/de/ bezogen werden (genaue Literaturangabe s. o.).
Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Keyword 1: ältere/alte/(hoch-)betagte Erwachsene
Keyword 2: Altersheim / Pflegeheim / Pflegeeinrichtung
Keyword 3: Gesundheitsförderung
Weitere: aktiv altern, ältere/alte/(hoch-)betagte Erwachsene, Altersheim / Pflegeheim / Pflegeeinrichtung, Bedarfserhebung, ergotherapeutische Interventionen, Ergotherapie, Gesundheitsförderung, Gesundheitsförderung und Prävention, leitfadengestütztes Interview, Selbstbestimmung, Transition