2018  |  Sonstige  |  EBP-ID: 22364

Ergotherapie bei Kindern und Jugendlichen mit umschriebener Entwicklungsstörung motorischer Funktionen in Österreich – eine Umfrage

Dolezal D, Schönthaler E. Ergotherapie bei Kindern und Jugendlichen mit umschriebener Entwicklungsstörung motorischer Funktionen in Österreich – eine Umfrage. ergoscience 2018; 13(4): 146-55. doi: 10.2443/skv-s-2018-54020180402.

Abstract

Einleitung

Die Umschriebene Entwicklungsstörung motorischer Funktionen (UEMF) hat weitreichende Auswirkungen auf die Aktivität und Partizipation und ist eine der häufigsten Zuweisungsdiagnosen zur Ergotherapie. Ziel der Studie war es zu erheben, wie Kinder und Jugendliche mit UEMF in Österreich ergotherapeutisch behandelt werden.

Methode

Ein Online-Fragebogen, der alle Phasen des therapeutischen Prozesses abdeckte, wurde über die Landesgruppen und Arbeitskreise des Bundesverbandes der Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten Österreichs (Ergotherapie Austria) versandt. Die Auswertung der Daten erfolgte deskriptiv mittels SPSS.

Ergebnisse

63 Ergotherapeuten beantworteten den Fragebogen vollständig und weitere 31 teilweise. Kinder mit UEMF werden mehrheitlich mit ICD-10-Diagnosen zugewiesen und primär von freiberuflichen Therapeuten betreut. 84 % der Ergotherapeuten verwenden standardisierte Assessments zur Befundung der Motorik (z. B. M-ABC-2) und 34 % zur Erhebung der Alltagsfunktionen (z. B. COPM). 72 % formulieren die Therapieziele unter Einbezug der Erziehungsberechtigten und der Kinder/der Jugendlichen. Die Interventionszeit wird relativ gleichmäßig auf die Förderung von Alltagsfertigkeiten, der Grobmotorik, Feinmotorik und Wahrnehmung verteilt. Nur 46 % der Therapeuten arbeiten mit spezifischen aufgabenorientierten Ansätzen.

Schlussfolgerung

Befundung und Zielsetzung bei Kindern mit UEMF scheinen weitgehend den Empfehlungen der UEMF-Leitlinie zu entsprechen. Die in der Leitlinie empfohlenen aufgabenorientierten Therapie-Ansätze werden eingesetzt, jedoch sind Bottom-up-Ansätze in der Behandlung von Kindern mit UEMF in Österreich noch sehr weit verbreitet.

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Hinweis zu den Fachbegriffen

Erklärungen der EBP-Fachbegriffe finden Sie im Glossar.

Keywords

Keyword 1: Kinder und Jugendliche

Keyword 2: Umschriebene Entwicklungsstörung motorischer Funktionen (UEMF)

Keyword 3: Ergotherapie

Weitere: ADL-Training, Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL/ATL), alltagsorientierte Intervention, Assessment/Evaluation, Assessment of Motor and Process Skills (AMPS), ASTT® (Ability Skill and Task Training), aufgabenorientierter Ansatz, Befragung, Bruininks-Oseretsky Test-2, Bruininks-Oseretzky Test of Motor Proficiency (BOTMP), Canadian Occupational Performance Measure, Child Occupational Self Assessment, Cognitive Orientation to daily Occupational Performance (CO-OP), ergotherapeutische Interventionen, Ergotherapie, Expert:innenbefragung, Feinmotorik, Feinmotoriktraining, Grobmotorik, Jugendliche, Kinder, Kinder und Jugendliche, Leitlinie, Motoriktest für vier- bis sechsjährige Kinder (MOT 4-6), motorisches Training, Movement Assessment Battery for Children (M-ABC-2), Neuromotor Task Training (NTT), Pädiatrisches Ergotherapeutisches Assessment & Prozessinstrument (PEAP), Perceived Efficacy and Goal Setting System, Sensorische Integrationstherapie, Umfrage, Umschriebene Entwicklungsstörung motorischer Funktionen (UEMF), Wahrnehmung, Wahrnehmungstraining, Ziele setzen, Zürcher Neuromotorik (ZNM)

Filter

Diagnose(n)/Symptomatik

Sonstige
  • Entwicklungsverzögerung/-störung (inkl. Teilleistungsstörungen, Autismus)

Altersgruppe(n)

  • Kinder und Jugendliche

Zielgruppe(n)

  • Patient:innen/Klient:innen
  • Angehörige
  • Sonstige, z.B. Pflegekräfte, Lehrer:innen, Arbeitgeber:innen, Kommunen

Interventionen

Umweltanpassung, Kompensation, Adaptation
  • Umweltanpassung (z.B. von Wohnraum, Schule, Arbeitsplatz, Universal Design)
Beratung, Edukation, Schulung
  • Beratung, Schulung, Coaching, (Psycho-)Edukation
  • Verhaltenstherapeutische/-bezogene Interventionen
Spezifische Aktivitäten (Training von Betätigungsfertigkeiten, Restitution)
  • Berufsbezogenes Training/Arbeitstherapie/Training schulischer Fertigkeiten
  • Training persönlicher ADL (z.B. Anziehtraining, Lagerung und Transfer, LiN)
  • Training instrumenteller ADL (z.B. Haushalts-, Schreibtraining, AOT)
  • Training im Bereich Spiel, Freizeit, Erholung (z.B. Entspannung, Feldenkrais)
  • (Senso-)Motorisches Training und Therapie, Motorische Rehabilitation
  • Training prozessbezogener Fertigkeiten (z.B. Kognitives Training, HoDT)
  • Entwicklungsbezogene Ansätze (z.B. Frostig, Montessori, Psychomotorik)
  • Wahrnehmungs-/Sensibilitätstraining (z.B. SI, Basale Stimulation, Affolter, Perfetti, Achtsamkeit)
Sonstige Interventionen
  • Leistungserbringung (z.B. ambulant vs. stationär, mono- oder multidisziplinär, Case Management, Klientenzentrierung, Betätigungsorientierung, Teletherapie/Telehealth)

Berufsgruppe(n)

  • Ergotherapie beteiligt